Einmal als Babysitter für die BOS Foundation zu arbeiten – für viele ein echter Traumjob. Auch wenn dies an sechs Tagen die Woche harte Arbeit bedeutet. Dazu Schlamm, Schweiß, Insektenattacken und nicht immer sanfte Orang-Utan-Kinder. Dennoch: Tag für Tag inmitten unser Waldschüler zu sein, ist mehr als ein Geschenk. Und ein unterhaltsames noch dazu. Heute erzählt uns Babysitterin Dessi Sidabutar eine ihrer Lieblingsanekdoten.
„Buah yoooo! Beni, Valen, Noni, Lala! Buah yooooo “, schallte der Ruf der Babysitterinnen durch die Waldschule von Nyaru Menteng. Die Obstmahlzeit für Gruppe 5 war angerichtet. In null Komma nichts purzelten die kleinen Orang-Utans herbei. Denn für einen leckeren Obstsnack wird auch das spannendste Spiel unterbrochen. Suzanne, Lala, Kejora und Langit kletterten schnell herunter von den hohen Bäumen, auf denen sie sich gerade noch vergnügt hatten. Aus einer anderen Richtung näherten sich Noni, Yutris, Valentino und Meryl. An diesem Tag hatten die Babysitterinnen kleine Beutel, gefüllt mit Bananen, Melonen und Mais als Nachmittagsimbiss mitgebracht.
Doch plötzlich fing Noni an zu rennen. Hektisch blickte sie über ihre Schulter zurück. Sie schien total verängstigt. Die anderen Orang-Utans wurden neugierig und schauten sich bei den Büschen um, von denen Noni gekommen war. Es waren hohe, dichte Büsche und dahinter befand sich eine tiefe Pfütze, die die jüngeren Orang-Utans normalerweise meiden.
Ein kurzer Blick hinter die Blätterhecke genügte – und auch Suzanne, Lala, Langit, Kejora, Yutris, Meryl und Valentino flitzten so schnell sie konnten. Nur weg von den Büschen. Trost konnte den aufgebrachten kleinen Orang-Utans nur ein ordentliches Gruppenkuscheln spenden. Angkasa und Taymur, die gerade erst bei der Gruppe eingetroffen waren, ließen sich von der Aufregung anstecken und eilten ebenfalls panisch auf ihre Babysitter zu. Doch was war da nur los?
Die Babysitter mussten der Sache auf den Grund gehen. Lauerte hinter den Büschen womöglich eine ernsthafte Gefahr? Beim Näherkommen hörten sie ein leises Plätschern hinter den Büschen. Vorsichtig schauten sie hinter das Buschwerk…und brachen in lautes Lachen aus. Denn in der Pfütze plantschte eine gar nicht schreckliche Kreatur – sondern der Spaßvogel Beni! Er genoss vollkommen entspannt ein Bad im kühlen Wasser. Aber irgendwie hatte er es geschafft, all seinen Klassenkameraden einen gehörigen Schrecken einzujagen.
Beni aber war sich keiner Schuld bewusst, selbst die große Angst seiner Freunde bekam er nicht einmal mit. Und auch die lachenden Babysitterinnen irritierten ihn kein Stück. Er tauchte einfach ein Stück tiefer ab in seinem Wasserloch und planschte fröhlich weiter.
Doch so ein Bad macht eben auch hungrig. Und so gesellte sich Beni schließlich doch noch zu seinen inzwischen wieder entspannten Kumpels, schnappte sich eine Portion Obst und tat, als wäre nichts passiert.
Beni, Du bist schon echt ’ne Marke.