4. April 2019

Der Tier­arzt bittet zum Check

Das unsere Orang-Utans in den Rettungs­zen­tren immer fit und gesund sind, liegt uns sehr Herzen. Aus diesem Grund führen wir mit all unseren Schütz­lingen regel­mä­ßige Gesund­heits­checks durch – auch wenn die Besuche beim Tier­arzt nicht bei allen Orang-Utans beliebt sind. 

Kürz­lich mussten die Schüler der Wald­schul-Gruppe 1 aus dem Rettungs­zen­trum Samboja Lestari zur tier­me­di­zi­ni­schen Unter­su­chung antreten. Diese Arzt­be­suche dienen der Über­wa­chung des allge­meinen Gesund­heits­zu­stands unserer Orang-Utans, da wir so bei viel­leicht noch unbe­merkten Erkran­kungen sofort reagieren können und eine Anste­ckung weiterer Tiere vermeiden. Dabei werden die Tiere gewogen und gemessen, es werden Blut­proben entnommen, Rönt­gen­bilder ange­fer­tigt sowie Kiefer und Zähne unter­sucht. Entde­cken unsere Tier­ärzte bei diesen Kontrollen eine mögli­cher­weise über­trag­bare Krank­heit, wird der infi­zierte Orang-Utan sofort unter Quaran­täne gestellt, um ihn intensiv zu behan­deln und die Ausbrei­tung der Krank­heit zu verhindern.

Am Tag der Gesund­heits­checks holten unser Mitar­beiter die Wald­schüler in ihren Schlaf­quar­tieren ab und brachten sie mit dem Auto zur Klinik. Ames, Davi, Jeje, Andreas, Riana, und Sally stiegen artig ein, nur Mayer und Leann hatten gar keine Lust auf den Arzt­be­such. Sie klam­merten sich fest anein­ander – bis das große Wiegen anstand. Dann mussten wir sie trennen. 

 

Mayer und Leann halten sich aneinander fest
Mayer und Leann halten sich anein­ander fest

Während der Unter­su­chungen waren Mayer und Sally, die sonst sehr aktiv sind, uner­wartet ruhig. Eine ange­nehme Über­ra­schung für unsere Tier­ärzte, die mit dem wilden Haufen ganz schön zu tun haben. 

Beim Wiegen
Beim Wiegen

 

Röntgenaufnahmen
Röntgenaufnahmen

 

Diese Gesund­heits­checks bedeuten für unsere Mitar­beiter immer arbeits­reiche Tage. Denn die Unter­su­chungen brau­chen ihrer Zeit und die Rassel­bande hält das Team ordent­lich auf Trab. Darum ist ein ganzes Team aus Tier­ärzten, Baby­sit­tern und Pfle­gern einen Tag mit den acht Tieren beschäftigt. 

Nach einem vollen Tag konnten die acht Pati­enten am Abend als gesund entlassen werden – und durften sich erstmal auf dem Spiel­platz austoben. Für die Ärzte und Pfleger ging es am nächsten Tag weiter. Dann mussten Anthony, Yordanka, Pedro, Serge, George und Harriet auf Herz und Nieren geprüft werden. 

Die Gesund­erhal­tung unserer jungen Orang-Utans ist für den Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess von ganz grund­le­gender Bedeu­tung. Die regel­mä­ßigen Gesund­heits­checks helfen uns dabei sicher­zu­stellen, dass möglichst viele Orang-Utans ihre zweite Chance auf ein Leben in der Frei­heit des Regen­waldes von Borneo bekommen. 

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