Endlich! Endlich können wir Entwarnung geben und erleichtert feststellen: Alle Feuer in unseren Projektgebieten sind gelöscht! Und das, obwohl die Regenzeit noch nicht angebrochen ist.
Es waren die schlimmsten Brände seit 2015, die Borneo seit August erleiden musste. Vor allem rund um Palankaraya – und damit (im wahrsten Sinne) vor den Toren unseres Rehabilitationszentrums Nyaru Menteng – und im Torfmoorgebiet von Mawas fraßen sich die Flammen wochenlang durchs Unterholz, durch Wälder aber auch durch den Boden.
Tag und Nacht waren unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort im Einsatz, um die Feuer zu löschen oder zumindest zu kontrollieren. Eine genaue Schadensanalyse in unseren Projektgebieten konnten wir noch nicht vornehmen. Doch zumindest können wir erleichtert feststellen: Aus unserem Team kam niemand schwerwiegend zu Schaden. Und auch bei den Orang-Utans blieb es nach aktuellem Stand bei 41 an Atemwegsinfektionen erkrankten Tieren. Welche langfristigen Schäden der monatelang über dem Land hängende Smog, der sogenannte „Haze“, haben wird, wird sich erst zeigen.
Unsere Tierärzte und Pfleger bleiben alarmiert, denn erfahrungsgemäß leiden die Tiere noch lange an den Brandfolgen. Und mancher organischer Schaden zeigt sich erst Monate später.
Auch die Verwüstungen in der Fauna werden uns noch einige Zeit beschäftigen.
Doch eines können wir schon jetzt mit Sicherheit sagen: Ohne die großzügige Hilfe unserer Unterstützer wäre die Situation weit schlimmer. Denn dank unserer treuen Spender konnten wir schon in den zurückliegenden Jahren einen tragfähigen Feuerschutz aufbauen. Unsere Mitarbeiter auf Borneo waren so gut wie noch nie auf die Brände vorbereitet. Wir konnten kontinuierlich in die Ausbildung investieren, in Feuerschutzausrüstung, Löschmittel, Pumpen, Brunnen, konnten Patrouillen auf Streife schicken und schnell und angemessen reagieren. Auch unsere Tierärzte waren vorbereitet und konnten schnell und effizient erkrankte Tiere behandeln.
Genau an diesen Punkten wollen wir weiterarbeiten und unsere Brandschutz- und Brandbekämpfungsexpertise ausbauen. Wir wollen intensiv daran arbeiten, trockengelegte Torfmoore wieder zu vernässen, wollen Brunnen und Wasserspeicher anlegen, unsere Ausrüstung ersetzen und aufstocken. Unsere Tierklinik wird in den kommenden Monaten im Fokus stehen. Und natürlich: Aufforstung.
Vielen Dank, dass Sie unseren Mitarbeitern und unseren Orang-Utans in dieser schweren Zeit zur Seite gestanden haben!