18. März 2016
Die Geschichte der kleinen Kejora wird in einer Schule vorgetragen

Die Geschichte der kleinen Kejora

Im Rahmen des Programms „Oran­gutan goes to school“ erzählen einzelne Schüler die Geschichte einzelner Orang-Utans nach.
Auf beein­dru­ckende Weise erzählt Banyu Bening eine Schü­lerin der 5. Klasse,  im Folgenden die Geschichte der kleinen Kejora. Wir wollen diesen tollen Bericht mit Ihnen teilen.

 

Mein Name ist Kejora. Ich bin ein Borneo-Orang-Utan Baby und 1,5 Jahre alt.

Ich wurde illegal als Haus­tier auf einer Palm­öl­plan­tage in Zentral-Kali­mantan gehalten.

Ich war an einer Tür gekettet, die in einen Raum voll mit Kunst­dünger und Pesti­ziden führte. Es hat mir da gar nicht gefallen. Die Menschen haben mich hungern lassen und sie jagten mir Angst ein. Aber ich hatte keine Wahl. Meine Mutter war auf einmal weg und ich weiß immer noch nicht, was mit ihr geschehen ist. Eine Orang-Utan-Mama lässt ihr Kind nie allein, bevor es sieben oder acht Jahre alt ist. Es ist sehr wahr­schein­lich, dass meine Mama von einem bösen Menschen getötet wurde.

 

Vor einigen Tagen kamen Menschen und retteten mich. Sie brachten mich an einen Ort, der sich Nyaru Menteng nennt. Dort gibt es keine Ketten. Die netten Menschen hier kümmern sich sehr gut um mich. Ich kann gut schlafen und bekomme genug Futter. Vorher kannte ich nur Bananen, aber meine neuen Freunde zeigten mir eine wunder­bare süßliche Frucht – die heißt Rambutan.

 

In Nyuaru Menteng traf ich auf andere Orang-Utans. Diese erzählten mir, dass Nyuaru Menteng ein Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum für Orang-Utans ist. Hier wird uns beigebracht, wild zu sein. Meine neuen Freunde sagen mir, dass ich bald in die Wald­schule komme. Das ist eine Schule für verwaiste Orang-Utans wie mich. Hier zeigt man uns, welche Früchte es in der Wildnis gibt und welche wir davon essen können. Wir lernen hier auch zu klet­tern und uns Futter im Wald allein zu suchen. Und wenn wir das alles können, werden wir zurück in die Wildnis gebracht.

 

Doch viele Orang-Utans wie ich wissen gar nicht wie man auf Bäumen klet­tert, da wir als Babys sofort in einem Käfig oder in Ketten gehalten wurden. Viele von uns wissen auch nicht, wie man Futter sucht, da wir von Menschen gefüt­tert wurden oder hungern mussten.

 

Ich bin so glück­lich, in Nyaru Menteng zu sein. Die lieben Menschen und meine neuen Freunde machen mich sehr froh. Bald gehe ich in die Wald­schule und bin schon sehr aufge­regt deswegen. Aber ich kann es auch kaum erwarten, in die Wildnis zurück­zu­kehren, wo mein rich­tiges Zuhause ist.

Wenn ich wieder ausge­wil­dert werde, hoffe ich sehr, dass dort viele wilde Orang-Utans leben und der Wald noch da ist.

 

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Werden Sie jetzt Pate und helfen Sie mit, die Orang-Utans vorm Aussterben zu bewahren.

 

Quelle: BOS Foun­da­tion, Autor Banyu Bening, Schü­lerin der 5. Klasse in Sekolah Bogor Raya