3. August 2021

Die Macht der Elemente — mit Dirk Steffens

In dieser Folge ist Dirk Stef­fens dem Element Wasser auf der Spur. Seine Reise beginnt dort, wo man den Wert des Wassers am höchsten zu schätzen weiß: mitten in der Wüste. Vor rund 6000 Jahren hinter­ließen Menschen präch­tige Fels­bilder, die die Sahara als üppige Savan­nen­land­schaft mit Elefanten, Giraffen und Anti­lopen zeigen.

Sogar Kroko­dile tummelten sich dort, wo heute nur noch trockener Wüsten­sand zu finden ist. Das Vorhan­den­sein von Wasser legt selbst heute noch fest, wo Menschen leben können und wo nicht. Betrachtet man die Erde vom Weltall aus, so scheint es reich­lich Wasser zu geben. Drei Viertel der Erdober­fläche sind von diesem Element bedeckt, es verleiht dem Planeten seine charak­te­ris­ti­sche blaue Farbe. Die größte Menge ist für den Menschen bislang jedoch völlig nutzlos. Mehr als 97 Prozent der irdi­schen Wasser­vor­räte sind salziges Meer­wasser, das wir weder trinken noch zum Bewäs­sern von Nutz­pflanzen verwenden können. Von dem winzigen Rest Süßwasser hängt bis heute das Über­leben der Mensch­heit ab. Überall auf der Welt stößt Dirk Stef­fens auf Hinweise, wie das Wasser Zivi­li­sa­tionen entstehen und wieder unter­gehen ließ. Not macht bekannt­lich erfin­de­risch. Und tatsäch­lich lassen sich einige wich­tige Entde­ckungen auf akuten Wasser­mangel zurück­führen. Die Sichel beispiels­weise ist eine solche Erfin­dung. Vermut­lich wurde sie entwi­ckelt, als ein Klima­wandel in Nord­afrika zu Dürre­pe­ri­oden führte. Mit diesem neuen Instru­ment war es möglich, sich in der Nähe von Flüssen nieder­zu­lassen, Ackerbau und Vieh­zucht zu betreiben und Vorräte einzu­la­gern. Hoch­kul­turen entstanden zunächst bevor­zugt an großen Fluss­läufen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Ägypten, das allein den Fluten des Nils und dem frucht­baren Nilschlamm seinen frühen Aufschwung verdankte. Ein umfang­rei­cher Verwal­tungs­ap­parat entstand einzig und allein zu dem Zweck, Wasser und Vorräte sinn­voll zu verteilen. Damit wird Wasser zu einem der Haupt­fak­toren für die Bildung komplexer gesell­schaft­li­cher Struk­turen. Unsere Abhän­gig­keit vom Wasser hat sich seit den Zeiten der Ägypter kaum geän­dert. Mitt­ler­weile haben wir jedoch die Möglich­keiten, Süßwasser in großem Stil dort fest­zu­halten, wo wir es brau­chen. Und weil das meiste davon in Sammel­be­cken auf der dichter bevöl­kerten Nord­halb­kugel aufge­staut ist, wirkt sich das zusätz­liche Gewicht sogar auf die Drehung der Erde um ihre Achse aus. Das führt beispiels­weise dazu, dass ihre Geschwin­dig­keit leicht zunimmt und der Erdentag im Verlauf der vergan­genen 40 Jahre um den acht­mil­li­onsten Teil einer Sekunde verkürzt wurde. Welche Auswir­kungen unser massiver Zugriff auf das Element Wasser in Zukunft für den Wasser­haus­halt der Erde haben wird, ist noch unklar. Aller­dings steht für Experten schon lange fest, dass die Ressource Wasser bei stei­genden Welt­be­völ­ke­rungs­zahlen immer wich­tiger wird. Die Kriege der Zukunft werden nicht mehr um Öl geführt werden, sondern um Wasser. Die ZDF/BBC-Kopro­duk­tion „Die Macht der Elemente“ zeigt in spek­ta­ku­lären Bildern, wie die Urkräfte der Erde jeden einzelnen Entwick­lungs­schritt des Menschen von den frühesten Zivi­li­sa­ti­ons­schritten bis heute beein­flussen. Mode­rator Dirk Stef­fens bereist den gesamten Globus, um das Wirken von Feuer, Wasser, Erde und Luft zu doku­men­tieren. Wieso brennt es erst seit 400 Millionen Jahren auf der Erde? Warum siedelt sich der Mensch bevor­zugt an den Erdbeben gefähr­deten Rändern von Konti­nen­tal­platten an? Wie kann Wasser­mangel zu Fort­schritt führen? Und warum ist der Wind für den Aufstieg und Fall vieler Kulturen verant­wort­lich? Die Macht der Elemente wirkt auf uner­war­tete Weise, und oft ist nur im Rück­blick zu erkennen, warum sich in bestimmten Regionen frühe Kulturen entwi­ckeln konnten und in anderen Gegenden nicht. Die in HD produ­zierte Reihe wirkt vor allem durch groß­ar­tige Land­schafts­auf­nahmen, aufwendig gedrehte Luft­bilder mit modernster Tech­no­logie und extreme Zeit­raf­fer­auf­nahmen. Dirk Stef­fens erläu­tert die Elemente nicht nur, sondern macht sie erlebbar. Ganz gleich, ob er mit dem Drachen­flieger einen Regen­tropfen verfolgt, auf der Suche nach Gold in eine tradi­tio­nelle afri­ka­ni­sche Gold­mine hinab­steigt oder den Vulkan­aus­bruch von Santo­rini an den Klippen hängend erklärt — immer sind die Zuschauer ganz nah am Geschehen.