Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das Sprichwort gilt besonders bei der Observation von Orang-Utans. Wer unsere rothaarigen Vettern beobachten will, muss ihnen quasi immer einen Schritt voraus sein. Und vor allem früher aufstehen als andere!
Nur wenn unsere Teams an den Schlafnestern der Menschenaffen ankommen, bevor diese aufstehen, besteht die Chance, ihnen tagsüber auch gut folgen zu können. Bei einer dieser frühen Unternehmungen entdeckten unsere Mitarbeiter kürzlich Teresa, ihren Sohn Berani und Elder.
Und sie machten eine seltsame Beobachtung: Teresa folgte Elder, wohin diese auch ging. Die Mutter umklammerte ihren Sohn Berani und bewegte sich wie magnetisch in jede Richtung, die die Achtjährige einschlug. Sie stoppte mit ihrer „Verfolgung“ auch erst, als sie einen Syzygiumbaum voller Früchte entdeckte. Ein Genuss unter den Menschenaffen! Eine Weile saß Teresa nur da und genoss ihre Früchte. Währenddessen wand sich Baby Berani aus ihrem Griff, um die nähere Umgebung zu erkunden. Eine wirklich idyllische Atmosphäre.
Am nächsten Tag konnte unser Team Elder wiederfinden. Diesmal war sie jedoch nicht bei Teresa. An ihrer Seite fand sich Sayang. Genau wie Teresa folgte diese der achtjährigen Elder auf Schritt und Tritt. Und auch als unser Team am Abend den Nachhauseweg antrat, waren die zwei Damen noch gemeinsam unterwegs. Was hat Elder wohl so Faszinierendes an sich, dass die zwei Orang-Utan-Weibchen wie ein Magnet an ihr klebten?
Orang-Utans sind in der Regel Halb-Solitär-Tiere, die es vorziehen, allein ihrer Wege zu gehen und nicht in Gruppen. Manche wie Elder, Teresa und Sayang scheinen jedoch gelegentlich Spaß daran zu haben, Zeit miteinander zu verbringen. Für uns eine tolle Beobachtung, die uns hoffen lässt, dass alle unsere ausgewilderten Tiere so friedlich miteinander in Freiheit leben.
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