Die Schamadrossel (Copsychus malabaricus) ist ein kleiner Singvogel, der in tropischen Regenwäldern vorkommt – auch auf der Insel Borneo. Unsere Ranger beobachten die Vögelchen mit dem dunkelblauen Federkleid, leuchtend gelben Bauch und auffällig langen Schwanzfedern oft auf ihren Patrouillen durch den Wald.
Die Schamadrossel, wegen ihrer weißen Zeichnung auch Weißbürzel-Schama genannt, hüpft gerne durch das Unterholz und über den Waldboden auf der Suche nach Würmern und Insekten. Dabei lenken die Vögel mit ihrer bunten Färbung leicht den Blick des Betrachters auf sich.
Noch auffälliger ist der Gesang dieser Drosselart, die zur Familie der Miscicapidae gehört: Ihre melodiöse Tonfolge ist am Morgen deutlich aus dem vielstimmigen Chor der Vögel im Regenwald herauszuhören. Dabei ist die Schamadrossel in der Lage, ihren Gesang zu variieren und auch andere Vögel nachzuahmen. Wenn sie Umgang mit Menschen hat, ahmt sie sogar menschliche Geräusche oder solche aus dem Haushalt nach.
Leider macht ihr Talent die Schamadrossel zum begehrten Käfigvogel
In den letzten Jahren ist die Schamadrossel zu einer der beliebtesten Vogelarten für Singvogel-Wettbewerbe geworden. Ihr Wert ist dadurch enorm gestiegen, was die Nachfrage nach Schamadrosseln im Wildtierhandel in die Höhe schießen lässt. Die Vögel werden zunehmend gefangen und auf Märkten verkauft.
Trotz dieser Bedrohung für die Art klassifiziert die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) Schamadrosseln aktuell als „am wenigsten besorgniserregend“. Um den Bestand zu schützen, werden Regularien für Singvögel-Wettbewerbe dringend benötigt – und müssen auch durchgesetzt werden.

So ist es bereits jetzt verboten, mit wild gefangenen Vögeln an Wettbewerben teilzunehmen, und es wird ein Nachweis verlangt, dass die Tiere in Gefangenschaft gezüchtet wurden. Ein Teilerfolg ist bereits zu erkennen: Die Zahl der Züchter und die Verbreitung von Zuchtprogrammen ist gewachsen. Dadurch kann die Nachfrage zumindest teilweise erfüllt werden und der Druck auf die Wildpopulation reduziert sich. Doch dies ist nur ein Anfang. Ziel muss es sein, wild lebende Schamadrosseln grundsätzlich zu schützen und den Handel mit wild gefangenen Exemplaren zu verbieten.
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