Heute mal ein Kultur-TV-Tipp: In Indonesien schwingen sich Tausende junge Leute auf alte, umgebaute Vespa-Roller, um auf friedliche Art zu rebellieren. Gegen Langeweile und Chancenlosigkeit. Sie sind Anhänger der sogenannten Extrem-Vespa-Szene – tätowiert, gepierct, tragen womöglich Dreadlocks.
Höhepunkt ist das große Vespa-Jahrestreffen in der Stadt Kediri auf der Hauptinsel Java.
Vespas, die Italo-Roller von Piaggio, wurden lange auch in der Hauptstadt Jakarta hergestellt. Heute kostet eine alte Vespa umgerechnet 20 Euro, so viel kann sich ein junger Indonesier leisten. Im Gegensatz zu anderen Rollern wird bis heute an Vespas kein Kunststoff verbaut. Sie sind aus Metall und lassen sich gut umschweißen. Ideal für die Anhänger der Extrem-Vespa-Szene. Sie fahren keine gewöhnlichen Motorroller wie Millionen andere Indonesier. Extrem-Vespa-Fans schweißen und schrauben Tag und Nacht an ihren Fahrzeugen. Vor allem jetzt, wo der Höhepunkt des Jahres ansteht – das große Szenetreffen in Kediri, in Ost-Java.
Für das Festival nehmen bis zu 50.000 Teilnehmer eine weite Reise auf sich.
Tajab und sein Freund Blablu hingegen haben es nicht so weit, da sie selbst in Kediri leben. Sie wollen eine ganz besondere Vespa an den Start bringen – für die Wettbewerbskategorie „Schönheit“, bei der das kreativste Gefährt gekürt wird.
Aber was soll das Besondere ihrer Vespa sein? Die beiden durchforsten Werkstätten und Ersatzteilmärkte, um sich inspirieren zu lassen. Werden sie auf gute Ideen kommen? Und wie groß ist die Konkurrenz auf dem diesjährigen Festival?
Sendetermin auf Arte verpasst? Kein Problem. In der Arte-Mediathek ist die Doku noch bis 21. April 2020 zu sehen.