30. März 2020

Die Vespa-Rebellen in Indonesien

Heute mal ein Kultur-TV-Tipp: In Indo­ne­sien schwingen sich Tausende junge Leute auf alte, umge­baute Vespa-Roller, um auf fried­liche Art zu rebel­lieren. Gegen Lange­weile und Chan­cen­lo­sig­keit. Sie sind Anhänger der soge­nannten Extrem-Vespa-Szene – täto­wiert, gepierct, tragen womög­lich Dreadlocks.

Höhe­punkt ist das große Vespa-Jahres­treffen in der Stadt Kediri auf der Haupt­insel Java.
Vespas, die Italo-Roller von Piaggio, wurden lange auch in der Haupt­stadt Jakarta herge­stellt. Heute kostet eine alte Vespa umge­rechnet 20 Euro, so viel kann sich ein junger Indo­ne­sier leisten. Im Gegen­satz zu anderen Rollern wird bis heute an Vespas kein Kunst­stoff verbaut. Sie sind aus Metall und lassen sich gut umschweißen. Ideal für die Anhänger der Extrem-Vespa-Szene. Sie fahren keine gewöhn­li­chen Motor­roller wie Millionen andere Indo­ne­sier. Extrem-Vespa-Fans schweißen und schrauben Tag und Nacht an ihren Fahr­zeugen. Vor allem jetzt, wo der Höhe­punkt des Jahres ansteht – das große Szene­treffen in Kediri, in Ost-Java.
Für das Festival nehmen bis zu 50.000 Teil­nehmer eine weite Reise auf sich.
Tajab und sein Freund Blablu hingegen haben es nicht so weit, da sie selbst in Kediri leben. Sie wollen eine ganz beson­dere Vespa an den Start bringen – für die Wett­be­werbs­ka­te­gorie „Schön­heit“, bei der das krea­tivste Gefährt gekürt wird.
Aber was soll das Beson­dere ihrer Vespa sein? Die beiden durch­forsten Werk­stätten und Ersatz­teil­märkte, um sich inspi­rieren zu lassen. Werden sie auf gute Ideen kommen? Und wie groß ist die Konkur­renz auf dem dies­jäh­rigen Festival?

Sende­termin auf Arte verpasst? Kein Problem. In der Arte-Media­thek ist die Doku noch bis 21. April 2020 zu sehen.