Auf einer routinemäßigen Patrouille im Norden unseres Auswilderungswaldes Kehje Sewen (Ost-Kalimantan) erlebte unser Beobachtungsteam aus Camp Lesik nach stundenlanger Suche nach Orang-Utans eine wunderschöne Überraschung.
Unseren Mitarbeitern gelang es, das Orang-Utan-Weibchen Sayang zu orten, das im April 2009 auf der Vorauswilderungsinsel Kaja zur Welt kam und im Dezember 2013 gemeinsam ihrer Mutter Yayang ausgewildert wurde.
Sayang baumelte nicht weit vom Dschungel-Pfad entfernt ganz entspannt in den Ästen eines Baumes. Dennoch spürten unsere Mitarbeiter sofort, dass mit Sayang irgendetwas anders war, als sonst. Bei genauerem Hinsehen entdeckten sie die große Überraschung: Sie war nicht allein. An ihrem Bauch hing ein kleines Fellknäuel. Sayangs Baby!
Das Ziel unsere Arbeit
Die Freude bei unserem Team war grenzenlos. Genau dies sind die Momente, die uns Mut machen und uns Hoffnung für die Zukunft der Orang-Utans schenken. Denn das Ziel unserer Arbeit besteht darin, zur Schaffung und Erhaltung wilder Orang-Utan-Populationen in den Wäldern Indonesiens beizutragen. Und genau das konnten wir hier mit eigenen Augen sehen – das Kind einer Tochter eines rehabilitierten Orang-Utans, geboren im Regenwald Borneos.
Seit Januar hatte unser Team die neunjährige Sayang nicht mehr gesichtet, obwohl sie unseren Patrouillen bis dahin regelmäßig über den Weg gelaufen war. Vielleicht war sie auf der Suche nach dem optimalen Ort für die Geburt ihres Babys.
Während unserer Beobachtungen bewegte sich Sayang nicht viel. Sie verbrachte die meiste Zeit in den Bäumen und genoss die reifen Früchte, während ihr Kleines an ihrer Brust trank und schlief.
Wie bei Orang-Utans üblich, war der Vater des Babys nicht zu sehen. Doch wir vermuten, dass es Hamzah sein könnte. Unser Team beobachtete ihn im letzten Jahr, als er sich ganz in Sayangs Nähe aufhielt.
Die zweite Generation
Im Schutzwald von Kehje Sewen ist Sayangs Baby der vierte wildgeborene Nachwuchs eines ausgewilderten Orang-Utans – nach Yayangs zweiter Tochter (Louise) und Lesans und Teresas Babys. Sayang hat damit ihre Mutter Yayang zur Oma gemacht – und einem BOS-Baby in zweiter Generation das Leben geschenkt.
Sayang und ihr Baby geben Anlass zur Hoffnung, dass die Orang-Utans auf Borneo eine Zukunft haben. Wir freuen uns darauf, die beiden schon bald im Wald von Kehje Sewen beobachten zu dürfen.
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