13. Juni 2017

Ein Hoch auf unsere Babysitterinnen!

Jungen Orang-Utans die natür­liche Mutter zu ersetzen – so gut man das als Mensch eben kann — bringt begreif­li­cher­weise große Verant­wor­tung mit sich. Unsere Baby­sit­te­rinnen spielen denn auch eine ganz zentrale Rolle im Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess sowohl in Nyaru Menteng als auch in Samboja Lestari.

So gut wie alle der jungen Orang-Utans, die BOS errei­chen, wurden von ihren Müttern gewaltsam getrennt. Dadurch sind die Kleinen nicht nur schwer trau­ma­ti­siert, sondern auch aller Möglich­keit beraubt, die notwen­digen Über­le­bens­fä­hig­keiten zu erlernen. Sind sie zudem noch auf Mutter­milch ange­wiesen, ist ihre Situa­tion nahezu hoffnungslos.

Kommen solche Tiere aber zu BOS, nehmen unsere Baby­sit­te­rinnen vom aller­ersten Tag an die Rolle der Mutter für sie ein. Jede Pfle­gerin entwi­ckelt eine persön­liche Bezie­hung zu ihren Babys, füttert sie, tröstet sie, wenn irgend­etwas nicht stimmt und ist über­haupt rund um die Uhr für sie da. Medi­zi­ni­sche Behand­lungen obliegen natür­lich unseren Vete­ri­nären, aber es sind die Baby­sit­te­rinnen, die bei den Kleinen den Bruch mit der Welt heilen, den der Tod der Mutter für sie mit sich brachte.

Nach einer gewissen Quaran­tä­ne­zeit werden die Babys in den Wald­kin­der­garten verlegt, wo sie beginnen, sich mit ihren Artge­nossen zu sozia­li­sieren. Dies setzt sich fort, wenn die jungen Tiere in die Wald­schule kommen. Dort lernen sie Klet­tern, Nester bauen, Nahrungs­pflanzen erkennen und etli­ches mehr. Unsere Pfle­ge­rinnen gehen diese immens wich­tige Aufgabe mit sehr viel Liebe und Geduld an. Sie spielen die wesent­liche Rolle in der Charak­ter­ent­wick­lung ihrer Schütz­linge im Laufe der ersten sechs Jahre des Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zesses. Die starke emotio­nale Basis, die unsere Baby­sit­te­rinnen  aufbauen, stellt einen Schlüs­sel­faktor dar, damit ein Orang-Utan später in der Lage ist, in der Wildnis zu überleben.

BOS bedankt sich ganz herz­lich bei diesen jungen Frauen und zollt ihrer Arbeit den aller­größten Respekt! Ohne unsere Baby­sit­te­rinnen wären wir gar nicht in der Lage, Orang-Utans zu schützen und auszu­wil­dern. Vielen Dank!