25. Januar 2024
Bridal Vail Mushroom

Ein Männ­lein steht im Walde: Der Pilz mit dem Brautschleier

Pilze sind faszi­nie­rende Wesen, die die unglaub­lichsten Formen annehmen können. Wir stellen heute eine Stink­mor­chel-Art vor, die die BOS-Ranger des Öfteren im Wald sehen – und vor allem riechen!


Auf Englisch heißt er Bridal Vail Mush­room – Braut­schleier-Pilz, sein latei­ni­scher Name lautet Phallus indusiatus, und damit ist das Aussehen dieser Pilzart schon ziem­lich tref­fend beschrieben. Sie gehört zur Gattung der Stink­mor­cheln, die auch hier­zu­lande vorkommen. Ein weiteres typi­sches Merkmal ist ihr Gestank – oft riecht man die Stink­mor­cheln lange, bevor man sie auf dem Wald­boden entdeckt.


Woran lässt sich der Bridal Vail Mush­room erkennen?


Diese Stink­mor­chel-Art kommt nur in tropi­schen Ländern vor, und zwar auf dem afri­ka­ni­schen Konti­nent, in Südame­rika sowie in Asien und auch Austra­lien. Sie wächst als Solitär auf frucht­baren Böden, nur selten sind Gruppen des Braut­schleier-Pilzes zu finden.
Sein Lebens­zy­klus ist absolut faszi­nie­rend. Wenn der Pilz aus dem Boden sprießt, dann hat er eine kuge­lige Form. In Deutsch­land werden junge Stink­mor­cheln deshalb auch Hexen­eier genannt. In diesem Stadium ist der Pilz essbar – in China gilt er als Deli­ka­tesse und Zutat der geho­benen Küche. Beson­ders kostbar macht ihn dabei die Tatsache, dass er nur äußerst kurz genießbar ist und dass ihm zahl­reiche medi­zi­ni­sche Eigen­schaften zuge­schrieben werden.


Morcheln kann man beim Wachsen zusehen


Inner­halb kurzer Zeit schießt der Bridal Vail Mush­room in die Länge – er kann bis zu zwei Milli­meter pro Minute wachsen! Meist schießt er am späten Abend oder frühen Morgen aus dem Boden. Zehn bis 15 Zenti­meter kann die Braut­schleier-Morchel groß werden und bildet dabei das namens­ge­bende wabige Netz aus, das von seinem bräun­lich-schwarzen Hut herabhängt.

Bridal Vail Mushroom
Mit seinem „Duft“ lockt Phallus indusiatus Insekten an 


Ist der Pilz ausge­wachsen, so beginnt die Sporen­masse an seiner Spitze zu verschleimen und stinken. Mit seinem inten­siven Geruch und süßli­chen Geschmack lockt die Stink­mor­chel Insekten an, die ihre Sporen durch Berüh­rung später im Wald verteilen. So wird dieser faszi­nie­rende Pilz Teil eines leben­digen Biotops, das den verblei­benden Regen­wald auf Borneo auszeichnet. Lasst uns diese Viel­falt schützen!


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