Während der September hierzulande langsam den Herbst einleitet, eröffnet er für unsere Orang-Utan-Dame Tarwan den Frühling des Lebens. Denn sie war eines der vielen Opfer der thailändischen Tourismusindustrie, in der zahlreiche unserer nächsten Verwandten unter unwürdigen Lebensverhältnissen grausam ausgebeutet und gequält werden. Jetzt darf sie endlich in der Freiheit des Regenwaldes leben.
Glücklicherweise konnte Tarwan im November 2006 im Alter von fünf Jahren mit 47 anderen Orang-Utans aus Thailand zurück nach Borneo gebracht werden. Doch unzählige weitere Waldmenschen, wie sie auf Malaiisch zutreffend genannt werden, fristen ihr Dasein weiterhin völlig perspektivlos in zubetonierten Zoos oder müssen geschminkt und verkleidet in Shows auftreten. Sie werden sexualisiert, müssen sich zur Bespaßung der Zuschauer lächerlich machen oder sogar gegeneinander im Boxring antreten. Eines haben sie alle gemeinsam: Fernab ihrer wahren Heimat Indonesien, werden sie gefangen gehalten und eines Lebens in Freiheit beraubt.
Tarwan und ihre 47 anderen Leidensgenossen hatten großes Glück, denn häufig kann bei den Menschenaffen nicht nachgewiesen werden, dass sie illegal aus Indonesien geschmuggelt worden sind. So bleiben sie ihrem traurigen Schicksal in fremden Ländern ausweglos überlassen.
Unsere Orang-Utan-Dame Tarwan konnte nun endlich im Alter von 18 Jahren, nach langjähriger sorgfältiger und liebevoller Rehabilitation, zusammen mit sieben weiteren unserer Schützlinge, in den Nationalpark Bukit Baka Bukti Raya entlassen werden. So können neben Tarwan nun auch die drei Orang-Utan-Männer Tom (16), Toby (10) und Salu (17), sowie die Weibchen Elly (16), Dini (13), Randang (14) und Bungsu (17) ein neues Leben fernab von Gittern in Freiheit genießen.
Ab in den Dschungel
Wie immer machte unser geschultes medizinisches Team die letzten gesundheitlichen Check-ups und sedierte unsere felligen Verwandten, um sie für die anstehende Reise, hoffentlich zum letzten Mal, in Transportkäfige einsperren zu können.