13. Februar 2023
Uferschnepfe, ein großer Watvogel

Ein seltener Winter­gast aus Europa

Wie weit Borneo auch von uns hier in Europa entfernt liegt und es manchmal scheint, als sei es eine andere Welt, gibt es doch die Momente, die uns klar machen: Wir leben alle auf demselben Planeten Erde. Und alles hängt mitein­ander zusammen.

So einen Moment hatten wir, als wir den Bericht unserer Kollegen über die Sich­tung eines seltenen Vogels erhielten, den sie im Auswil­de­rungs­wald Kehje Sewen (Ost-Kali­mantan) gesichtet hatten: die Ufer­schnepfe (Limosa limosa) oder black-tailed godwit, wie sie im Engli­schen genannt wird.

Auch die Ufer­schnepfe ist gefährdet

Die Ufer­schnepfe, ein großer Watvogel, wurde zum ersten Mal in der Nähe von Camp Lesik in den seichten Gewäs­sern des Pehpan-Flusses bei der Nahrungs­suche beob­achtet.
Das Brut­ge­biet der Ufer­schnepfe liegt in Nord­eu­ropa. Auch in Deutsch­land kommt sie entlang der Fluss­mar­schen Nord­deutsch­lands sowie der Küste in den Natio­nal­parks des Watten­meeres vor. Doch für den Winter macht sie sich auf den weiten Weg bis nach Austra­lien und Neusee­land. Und rastet auf dem langen Weg auch auf Borneo.
Die Art steht wird auf der Roten Liste der IUCN als poten­ziell gefährdet eingestuft.

Fluß im Wald von Keje Sewen auf Borneo
Fluß im Wald von Keje Sewen

Der elegante Vogel mit einer Körper­länge von bis zu 45 cm sucht mit seinem langen und dünnen Schnabel nach Nahrung im Wasser. Sie ernährt sich haupt­säch­lich von kleinen Garnelen, Schne­cken, Würmern und Insekten, die sie in schlam­migen Gebieten entlang von Flüssen oder Seen sucht. Seine hohen Beinen ermög­li­chen ihm sowohl im Schlamm als auch auf Sand zu leben. Die Unter­seite des Bauches der Ufer­schnepfe ist in den Winter­mo­naten weiß, während der Schwanz, wie der Name schon sagt, eine deut­liche schwarze Färbung aufweist.

Die Besuche dieses seltenen Gastes in der Umge­bung von Camp Lesik sind ein Indi­kator dafür, dass sich der Wald von Kehje Sewen Wald in einem guten Zustand befindet und ein wich­tiger Standort für Zugvögel ist. Es bleibt zu hoffen, dass Camp Lesik auch in Zukunft ein wich­tiger Zwischen­stopp für die Ufer­schnepfe und andere Zugvögel sein wird.

Helfen auch Sie, diesen faszi­nie­renden Lebens­raum und seine gewal­tige Arten­viel­falt zu erhalten und zu schützen. Jeder Beitrag hilft.