Wenn sich Orang-Utans in die Nähe von menschlichen Siedlungen begeben, kann es leicht gefährlich werden für die Tiere. Vor allem wenn Sie in den Gärten und auf Feldern der Dorfbewohner nach Nahrung suchen.
Zum Glück arbeiten wir eng mit den Kollegen und Kolleginnen der BOS-Waldschutzfirma Orangutan Habitat Rehabiliation (RHOI) zusammen, die ihrerseits gut in den Communities vernetzt sind und in den Dörfern die Augen aufhalten nach möglicherweise gefährdenden Situationen.
Im Februar alarmierte uns RHOI, weil sich drei Orang-Utans in einem Dorf in Pelangsiran aufhielten. Unser Post-Release Monitoring Team reagierte prompt und schickte Hilfe aus Camp Nles Mamse, der nächstgelegenen BOS-Station.
Die drei Orang-Utans im Dorf sind unserem Team schon bekannt
Früh am Morgen begann der Einsatz unseres PRM-Teams vor Ort, unterstützt von ortskundigen Dorfbewohnern. Die drei Orang-Utans waren nicht schwer aufzuspüren.
Unser Team stellte schnell fest, dass es sich um zwei uns gut bekannte Orang-Utan-Damen handelte: Die inzwischen 18-jährige Indonesia, die seit 2016 in den Wäldern von Kehje Sewen lebt. Und die 17-jährige Tree, ein uns als unter Artgenossen dominantes, aber menschenscheu bekanntes Weibchen, das wir 2017 im Kehje Sewen ausgewildert haben. Zur großen Freude unserer Ranger war der dritte Orang-Utan ein Jungtier.
Orang-Utan-Dame Tree ist Mutter geworden!
Es gelang unserem Team, die drei Orang-Utans zu betäuben und in Transportkäfige zu legen. Sorgsam wurden die Käfige auf das Transportfahrzeug verladen und unser Team brachte die wertvolle Fracht zunächst ins Camp Lesik. Von dort ging es nach einer kurzen Ruhepause auf dem Fluss Lembu tief in den Wald hinein, bis zu einem Ort, den unser Team ausgesucht hatte, weil es dort reichlich Futter und Wasser gibt. Und weil er weit von menschlichen Siedlungen entfernt liegt. Beste Voraussetzungen also für einen sicheren Neustart.
Einer nach dem anderen wurden die Käfige geöffnet und beide Orang-Utan-Damen kletterten rasch heraus und auf den nächsten Baum. Tree hielt dabei ihr Baby fest im Arm.
Eine Weile konnte unser Team die drei noch beobachten, während die Käfige für die Rückfahrt verladen und gesichert wurden. Den Schrecken des Käfigaufenthaltes schienen alle drei schnell vergessen zu haben. Bald kletterten sie auf einen Guavenbaum und taten sich an den süßen Früchten gütlich.
Die Umsiedelung in den Kehje Sewen Wald verläuft reibungslos
Unser Team hinterließ den drei Neuankömmlingen noch ein reichhaltiges Picknick aus verschiedenen Früchten, die Orang-Utans besonders gerne mögen. Dadurch waren Indonesia, Tree und ihr Kind bestens abgelenkt und kamen nicht auf die Idee, unseren Mitarbeitern womöglich zu folgen.
Wir sind froh, dass die Dorfbewohner direkt um Hilfe gebeten haben und die Umsiedelung so reibungslos abgelaufen ist. Indonesia, Tree und ihrem Kind wünschen wir ein gutes Einleben am neuen Wohnort. Mögen Sie sich wohl fühlen und dazu beitragen, die Orang-Utan-Population im Kehje Sewen noch weiter zu vergrößern!
Danke, dass Sie unsere Arbeit für Tiere wie Indonesia und Tree unterstützen. Jeder Beitrag hilft.