Aller Anfang ist schwer. Diese alte Weisheit galt auch für unseren Neuzugang, den kleinen Dennis. Er wurde am 14. September 2018 von der Naturschutzbehörde BKSDA an unser Rettungszentrum Samboja Lestari übergeben. Das dreijährige Männchen war sehr geschwächt und fiebrig, als es in Samboja Lestari ankam. Zunächst wurde er in der Tierklinik von Samboja Lestari gründlich von unseren Tierärzten untersucht und wird seitdem auf der Quarantänestation des Babyhauses liebevoll betreut.
In den zwei Monaten seit seiner Ankunft entwickelt sich Dennis zu unserer vollsten Zufriedenheit. Er ist inzwischen topfit und ernährt sich von vielen verschiedenen Obstsorten. Bei seiner Ankunft weigerte sich Dennis zunächst, Milch zu trinken. Inzwischen hat sich das glücklicherweise geändert und er nimmt gern sein Fläschchen von den Babysittern an. Dank seines gesunden Appetits, konnte er sein Gewicht schon auf zehn Kilo erhöhen.
Soziale Bande
Doch nicht nur die körperliche Fitness ist wichtig für die Rehabilitation unserer Schützlinge. Auch auf die sozialen Fähigkeiten kommt es an.
Als er im Rettungszentrum ankam, war Dennis zunächst schüchtern und mied den Kontakt zu anderen Orang-Utans auf der Quarantänestation. Er hielt sich im Hintergrund und beobachtete still seine Kollegen beim Spielen. Die anderen Babys – Frank, Klaus und Ecky – waren durchaus neugierig auf Dennis und versuchten, sich ihm zu nähern und ihn zu ihren Spielen einzuladen. Doch all ihre intensiven Bemühungen scheiterten: Dennis ließ sie abblitzen und spielte lieber allein.
An seinem zweiten Tag auf der Quarantänestation nahmen die Babysitterinnen Dennis und die anderen Waisenkinder mit auf den nebenan gelegenen Spielplatz. Ecky, das einzige Mädchen der Gruppe, versuchte erneut, Dennis zum Spielen einzuladen. Aber Dennis rührte sich nicht. Ecky gab schließlich auf und zog los, um alleine am Gummiseil zu turnen, während Dennis sich nicht aus der Hängematte bequemen wollte.
Mit der Zeit wurde Dennis aber wohl doch ein bisschen langweilig. Immer öfter wanderte sein Blick in Richtung Gummiseil, Schaukel und Ecky. Langsam verließ er sogar die Hängematte und versuchte vorsichtig, nach einem Gummiseil in der Nähe zu greifen. Einer aufmerksamen Babysitterin entging seine erwachende Neugier nicht. Sie ermutigte Dennis, auch am Gummiseil zu klettern.
Das brachte den Knoten zum Platzen! Mit einer alle überraschenden Selbstsicherheit und durchaus fortgeschrittenen Kletterfähigkeiten, legte Dennis los – und folgte Ecky sogar bis in den Baum. Seitdem sind die beiden unzertrennlich – beim Spielen, beim Klettern und beim Entdecken neuer Leckereien. „Dennis scheint sich jetzt in seiner neuen Umgebung wohl zu fühlen“, freut sich seine Babysitterin Rani. „Er ist auch gegenüber den anderen Orang-Utans nicht mehr schüchtern, spielt mit ihnen und hat in Ecky eine richtige Freundin gefunden.“
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