Unser Team aus Camp Lesik, dem nördlichsten in Kehje Sewen, machte sich erst kürzlich auf den Weg, um Elisa und Wardah zu beobachten. Die beiden Orang-Utan-Damen wurden im März dieses Jahres ausgewildert und erkunden seitdem ausgiebig den Wald von Kehje Sewen.
Das Team ortete Elisas Signal gegen 8 Uhr morgens. (Die ausgewilderten Orang-Utans bekommen einen kleinen Sender implantiert, mit dem ihre Wanderungen ein bis zwei Jahre lang nachverfolgt werden können.)
Allerdings brauchte es zwei Stunden, um Elisa schließlich lokalisieren zu können. Sie saß entspannt auf einem Ast, machte sich aber ganz schnell davon, als sie ihrerseits die Menschen bemerkte. Das Beobachtungsteam hielt Abstand, setzte seine „Verfolgung“ aber weiter fort.
Als Elisa sich wieder niederließ, tauchte plötzlich Wardah wie aus dem Nichts auf und näherte sich ihr.
Elisa führte sich durch die jüngere Wardah offenbar bedroht und warnte sie mit gesträubtem Haar und den typischen Kussgeräuschen, die bei Orang-Utans Missfallen ausdrücken. Wardah zog sich dann auch gleich wieder zurück.
Anscheinend hatte Wardah auch gar nicht die Absicht, sich mit Elisa anzufreunden, sondern war mehr an den Früchten auf Elisas Baum interessiert.
Angesichts Elisas Weigerung, zu teilen, begnügte sich Wardah dann mit einer Sprossen-Mahlzeit.
Nach einer Verdauungspause machte sich Wardah wieder auf Entdeckungstour.
Das Team konnte sie nicht weiter beobachten, da Elisa wieder ins Blickfeld geriet, die sich mit Früchten, Lianen und Sprossen beschäftigte. Die meiste Zeit verbrachte sie in den Bäumen und kam nur herunter, um Sprossen einzusammeln.
Gegen 16 Uhr begann sie mit dem Bau ihres Schlafnestes. Das Team wartete, bis sie damit fertig war, und machte sich wieder auf den Weg ins Camp.
Wir waren sehr dankbar, zu sehen wie gut sich diese beiden Weibchen in ihr neues Zuhause eingelebt hatten. Beide scheinen das Leben in Kehje Sewen zu genießen, und wir hoffen, dass das so bleibt!
Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschenaffen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.