20. Februar 2020

Erstes Orang-Utan-Baby 2020 gerettet

Traurig blickt der kleine Orang-Utan durch die Gitter­stäbe des Holz­ver­schlags. Einen Monat ist er nun bereits hier einge­sperrt, fristet sein Dasein auf etwa zwei Quadrat­me­tern. Er ist schwach, unter­ernährt und fiebrig als man ihn findet. Mit dem Eintreffen des Rettungs­teams der BOS Foun­da­tion ist er nun jedoch in Sicherheit.

Der etwa einjäh­rige Menschen­affe ist die erste Rettung eines Orang-Utans im Jahr 2020. Gefunden wurde der kleine Junge bereits Ende Januar. Ein Bauer hatte ihn in dem Dorf Keladan in Zentral-Kali­mantan in einem Käfig als Haus­tier gehalten. Seiner Angabe nach war das Baby in der Nähe einer Farm allein aufge­funden worden. Von der Mutter fehlte jede Spur.

Noch ohne Namen
Noch ohne Namen

Verwaiste Tiere keine Seltenheit

Kein unge­wöhn­li­ches Szenario. „Immer wieder werden Orang-Utans Opfer mensch­li­cher Atta­cken“, sagt Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land. „Erwach­sene Tiere auf Streifzug und Futter­suche werden gejagt, vertrieben, erschossen. Ihr Nach­wuchs bleibt oft allein zurück, verwaist und ohne mensch­liche Hilfe dem Tod geweiht.“ Manche der Babys werden trotz Verbots als Haus­tier gehalten oder fallen dem inter­na­tio­nalen Wild­tier­schmuggel zum Opfer.

Dennoch, es gibt Hoff­nung, denn die Aufklä­rungs­ar­beit der BOS Foun­da­tion trägt Früchte. „Immer schneller werden illegal privat gehal­tene Orang-Utans unseren Rettungs­teams und den Behörden gemeldet“, erklärt Merdes. „Durch gezielte Infor­ma­tion über die Wich­tig­keit und Notwen­dig­keit des Orang-Utan- sowie Regen­wald­schutzes wird die lokale Bevöl­ke­rung für das Thema sensi­bi­li­siert. Außerdem werden Einhei­mi­sche in Schutz­pro­jekte einbezogen.“

Im Rettungszentrum in Sicherheit
Im Rettungs­zen­trum in Sicherheit

Baby hat gute Chancen auf Rehabilitation

Das noch namen­lose, etwa 3,5 Kilo schwere Orang-Utan-Baby hat gute Chancen, nach einem mehrere Jahre dauernden Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess eines Tages in Frei­heit zu leben. Derzeit lebt es im BOS-Schutz­zen­trum Nyaru Menteng noch in Quaran­täne. Nach deren Ablauf (frühes­tens Ende März) wird es wie alle geret­teten Babys im Wald­kin­der­garten von BOS die über­le­bens­wich­tigen Fähig­keiten für ein Leben in der Wildnis Borneos erlernen.

Endlich in Sicherheit
Endlich in Sicherheit

Bis es jedoch soweit ist, wird der kleine Orang-Utan wie seine mehr als 500 Artge­nossen fürsorg­lich von den Baby­sit­tern, Medi­zi­nern und allen anderen Mitar­bei­tern der BOS Foun­da­tion betreut.

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