3. November 2021

Faszi­na­tion Erde — mit Dirk Steffens

Die Lebens­räume auf der Erde könnten unter­schied­li­cher kaum sein. Auf den ersten Blick scheinen sie wie verschie­dene Welten. Doch es gibt Verbin­dungen: Keine exis­tiert ohne die anderen. Dirk Stef­fens zeigt über­ra­schende Abhän­gig­keiten zwischen extremen Welten und entdeckt, dass ein unschein­barer Orga­nismus auf seiner Reise um den Globus Einfluss auf das Schicksal des ganzen Planeten nimmt.

Ohne ihn sähe unsere Welt völlig anders aus. Die Erde ist geprägt durch Regionen mit extrem unter­schied­li­chen Bedin­gungen: staub­tro­ckene Wüsten, eisige Polar­re­gionen, tropi­sche Regen­wälder. Auf den ersten Blick besteht zwischen ihnen keine Verbin­dung. Doch allmäh­lich enthüllt die Wissen­schaft, wie alles mit allem verbunden ist: Unser Planet funk­tio­niert wie ein Super-Orga­nismus. Verän­de­rungen an einer Stelle haben Folgen für ein ganzes Netz­werk, das den Globus umspannt. Im ersten Teil der Faszi­na­tion Erde Herbst­staffel zeigt Dirk Stef­fens, was man von den Abhän­gig­keiten weiß und stößt dabei auf manche Über­ra­schung. Die Entde­ckungs­reise beginnt in der Arktis. In den Glet­schern auf Spitz­bergen steckt jede Menge Dreck. Und der löst einen wahren Boom aus: Kleinst­le­be­wesen, wie Kiesel­algen, vermehren sich im Polar­meer unglaub­lich schnell und dienen vielen Tieren als Nahrung. Die Bedeu­tung der Kiesel­alge wurde lange unter­schätzt. Dabei stehen Kiesel­algen nicht nur als Bestand­teil des Plank­tons am Beginn der Nahrungs­kette, sie zählen darüber hinaus zu den wich­tigsten Sauer­stoff­pro­du­zenten, sie sind für einen erheb­li­chen Anteil des Sauer­stoffs in der Atmo­sphäre verant­wort­lich. Seit Jahr­mil­lionen sammeln sich die Bestand­teile der Kiesel­algen-Skelette in Form von soge­nanntem „Marinen Schnee“ in Massen auf dem Meeres­grund. Tekto­ni­sche Verän­de­rungen bringen diese Über­reste schließ­lich an die Ober­fläche. Gewal­tigen Umwäl­zungen ist es zu verdanken, dass mine­ra­li­sche Bestand­teile der Kiesel­algen sich heute im Sand der Sahara finden, der dadurch reich an Nähr­stoffen ist. Doch ohne Wasser kann der Dünger keine Wirkung entfalten. Das Leben in extrem trockenen Wüsten­re­gionen ist für seine Bewohner ein stän­diger Kampf. Mit den harschen Bedin­gungen kommt eine Pflanze in der Namib-Wüste, der ältesten Wüste der Welt, beson­ders gut zurecht. Die Welwit­schie ist eine wahre Wunder­pflanze. Dirk Stef­fens entdeckt, welch verblüf­fende Technik die Pflanze zum Über­leben entwi­ckelt hat, und wie sie bis zu 1500 Jahre alt werden kann. Wüsten­ele­fanten sind eben­falls wahre Über­le­bens­künstler in einer kargen, fast wasser­losen Öde. Die Dick­häuter haben die Fähig­keit entwi­ckelt, mit ihren Füßen Wasser selbst noch in fünf bis zehn Metern Tiefe im Unter­grund aufzu­spüren. In diesem schier endlosen Sand-Meer der Namib gerät Dirk Stef­fens in einen Sand­sturm. Dabei erfährt er am eigenen Leib, wie gewaltig die Kräfte in der Atmo­sphäre sein können. Stürme können den feinen Sand in hohe atmo­sphä­ri­sche Schichten und bis in den Dschungel Südame­rikas verfrachten. Dort ist er — mit seiner mine­ra­li­schen Fracht — das Lebens­eli­xier üppiger tropi­scher Wälder. Wer den Wegen der Kiesel­alge folgt, erfährt, wie eisige Welten, staub­tro­ckene Wüsten und regen­reiche Wälder durch ein unsicht­bares Netz­werk verbunden sind, und wie die eine Welt ihr Gesicht dem Einfluss der anderen verdankt.