21. August 2018

Feuer im Schutz­ge­biet Mawas auf Borneo

Das Schutz­ge­biet Mawas auf Borneo. Heimat für unzäh­lige Tier­arten und Pflanzen. Und auch für 2.550 akut vom Aussterben bedrohte Orang-Utans. Eigent­lich soll der hier noch bestehende Regen­wald Leben schützen. Seit Montag brennt es hier. Und das bereits zum fünften Mal inner­halb von wenigen Wochen.

Wie unsere Über­wa­chungs­teams melden, wurde am Montag, 20. August um 11:20 Uhr ein Wald­brand im Gebiet des Mawas Conser­va­tion Programms der BOS Foun­da­tion im Distrikt von Kapuas fest­ge­stellt. Dieser brach nur unweit des „Camp Release“ aus, das bereits im letzten Monat vier Mal von Feuern heim­ge­sucht wurde.

 

Zwar beginnt in Indo­ne­sien gerade die Trocken­zeit, dennoch gibt es Anzei­chen, dass das Feuer von Menschen­hand gelegt wurde. „Wir haben Hinweise gefunden, dass der Brand absicht­lich gelegt wurde. Wer es war, wissen wir nicht, aber wir haben Kenntnis von zahl­rei­chen Geset­zes­ver­stößen in dem Gebiet“, erklärt Jamartin Sihite, CEO der BOS Foundation. 

Erst vor wenigen Wochen hatten die indo­ne­si­schen Behörden in der Gegend in zahl­rei­chen Fällen, tausende illegal gefällter Bäume beschlag­nahmt. „Diese Situa­tion zeigt uns, dass noch stren­gere Über­wa­chung und härteres Durch­greifen notwendig sind, um solche ausge­wie­senen Torf­wälder auch wirk­lich schützen zu können“, sagt Jamartin Sihite weiter. „Niemand hat das Recht, hier Bäume zu fällen oder ganze Wald­ab­schnitte niederzubrennen.“

Es wird geschätzt, dass die Trocken­zeit bis Mitte Oktober anhalten könnte. Die Mitar­beiter des Mawas Schutz­pro­gramms rechnen jetzt jeder­zeit mit dem Ausbruch von weiteren Feuern im Schutz­ge­biet. „Wir brau­chen jetzt drin­gend mehr Patrouil­len­un­ter­stüt­zung und auch mehr Brand­schutz­aus­rüs­tung“, appel­liert Jamartin Sihite. „An dieser Stelle möchte ich mich direkt beim BMZ bedanken, die im Rahmen des Bengo-Projekts zur nach­hal­tigen Gemein­de­ent­wick­lung in Mang­katip bereits Feuer­be­kämp­fungs­aus­rüs­tung für unser Team finan­ziert haben.”

 

Das Mawas Schutz­ge­biet ist ein über 300.000 Hektar großes Areal mit 80 Prozent tropi­schen Torf­moor­wäl­dern, die extrem wert­voll für das biolo­gi­sche Gleich­ge­wicht der Erde sind. Mit 5.000 bis 8.000 Jahren gehören sie zu den ältesten Wäldern der Welt und besitzen gigan­ti­sche Kohlen­stoff­spei­cher. Hier leben auch 2.550 wilde Orang-Utans. 

Das Mawas Conser­va­tion Programm von BOS schützt diese Wälder und hat sich zum Ziel gesetzt, eine weitere Million Bäume zu pflanzen, um weiteren Menschen­affen hier ein Leben in Frei­heit bieten zu können. 

Bitte helft uns dabei die nieder­ge­brannten Flächen wieder in einen atmenden Regen­wald zu verwandeln!