17. Juli 2018

Feuers­brünste wüten in Mawas

Erneut haben verhee­rende Brände Torf­wälder in Zentral-Kali­mantan verwüstet. Es handelt sich um die schlimmsten Brände seit 2015. Unsere Mitar­beiter des Mawas Rena­tu­rie­rungs- und Auffors­tungs­pro­gramms in Zentral-Kali­mantan kämpften wieder einmal an vorderster Front unter größter Lebens­ge­fahr, um die Kontrolle über die tosende Feuers­brunst zu erlangen.

Die ersten Flammen wurden am 11. Juli auf einer Palm­öl­plan­tage von PT. Kali­mantan Lestari Mandiri (KLM) im Distrikt von Kapuas entdeckt. Die Plan­tage grenzt an unser Wieder­auf­fors­tungs- und Schutz­ge­biet von Mawas. Schnell schickten Mitar­beiter eine Feuer­wehr­pa­trouille an den Brandherd. 

 
 

Aber das Feuer fraß sich trotzdem immer näher an unser „Camp Release“, einem einsam gele­genen Stütz­punkt im Mawas-Gebiet, von dem aus früher auch ausge­wil­dert wurde. Trotz aller Anstren­gungen hatten die Flammen am 14. Juli das Camp fast erreicht.

Unsere Mitar­beiter, die am Boden gegen die Brände kämpften, erhielten sogar Unter­stüt­zung aus der Luft: Ein Heli­ko­pter des Kata­stro­phen­schutzes von Zentral-Kali­mantan kam zum Einsatz.

13.000 Fußball­felder Torf­wald verbrannt

 

Nach drei Tagen, an denen unser Team bis an den Rand der Erschöp­fung gegen die Feuer gekämpft hatte, konnte es endlich gelöscht werden. Nur 300 Meter vom „Camp Release“ entfernt. Unsere Brand­ex­perten haben inzwi­schen fest­ge­stellt, dass in diesen wenigen Tagen 12.926 Hektar Torf­wald verbrannt sind. Das entspricht etwa 13.000 Fußballfeldern!

Unser Team in Mawas besteht aktuell aus 15 Mitar­bei­tern, die in Wech­sel­schichten Kontroll­gänge durch das Gebiet machen, um nach Bränden Ausschau zu halten. Im Gebiet der PT. KLM ist auch am 17. Juli noch immer dichter Rauch zu sehen.

 

Vermut­lich von Menschen gelegt

 

Außerdem haben unsere Patrouillen gemeldet, dass auf den Kanälen im Mawas-Gebiet Baum­stämme strom­ab­wärts trans­por­tiert werden. Ein Zeichen dafür, dass ille­galer Holz­ein­schlag statt­findet – und der Wald­brand mit Absicht gelegt wurde! Denn, wie Mawas-Programm-Manager Jhanson Regalino erklärt, ist der Wasser­stand in den Kanälen derzeit so niedrig, dass die krimi­nellen Holz­fäller dazu gezwungen sind, andere Wege für den Abtrans­port der Stämme zu finden. Darum verbrennen sie heim­lich Rasau, eine Schrau­ben­baumart, die an Fluss­ufern wuchert, um so die Wasser­wege zu erweitern.

BOS Deutsch­land e.V. bedankt sich beim BMZ  für die Finan­zie­rung der Feuer­be­kämp­fungs­aus­rüs­tung für unser Team im Rahmen des  Bengo-Projekts „Nach­hal­tige Gemein­de­ent­wick­lung in Mangkatip“.

Bitte helft uns dabei die verbrannten Flächen wieder zu einem atmenden Regen­wald zu machen!