Erneut haben verheerende Brände Torfwälder in Zentral-Kalimantan verwüstet. Es handelt sich um die schlimmsten Brände seit 2015. Unsere Mitarbeiter des Mawas Renaturierungs- und Aufforstungsprogramms in Zentral-Kalimantan kämpften wieder einmal an vorderster Front unter größter Lebensgefahr, um die Kontrolle über die tosende Feuersbrunst zu erlangen.
Die ersten Flammen wurden am 11. Juli auf einer Palmölplantage von PT. Kalimantan Lestari Mandiri (KLM) im Distrikt von Kapuas entdeckt. Die Plantage grenzt an unser Wiederaufforstungs- und Schutzgebiet von Mawas. Schnell schickten Mitarbeiter eine Feuerwehrpatrouille an den Brandherd.
Aber das Feuer fraß sich trotzdem immer näher an unser „Camp Release“, einem einsam gelegenen Stützpunkt im Mawas-Gebiet, von dem aus früher auch ausgewildert wurde. Trotz aller Anstrengungen hatten die Flammen am 14. Juli das Camp fast erreicht.
Unsere Mitarbeiter, die am Boden gegen die Brände kämpften, erhielten sogar Unterstützung aus der Luft: Ein Helikopter des Katastrophenschutzes von Zentral-Kalimantan kam zum Einsatz.
13.000 Fußballfelder Torfwald verbrannt
Nach drei Tagen, an denen unser Team bis an den Rand der Erschöpfung gegen die Feuer gekämpft hatte, konnte es endlich gelöscht werden. Nur 300 Meter vom „Camp Release“ entfernt. Unsere Brandexperten haben inzwischen festgestellt, dass in diesen wenigen Tagen 12.926 Hektar Torfwald verbrannt sind. Das entspricht etwa 13.000 Fußballfeldern!
Unser Team in Mawas besteht aktuell aus 15 Mitarbeitern, die in Wechselschichten Kontrollgänge durch das Gebiet machen, um nach Bränden Ausschau zu halten. Im Gebiet der PT. KLM ist auch am 17. Juli noch immer dichter Rauch zu sehen.
Vermutlich von Menschen gelegt
Außerdem haben unsere Patrouillen gemeldet, dass auf den Kanälen im Mawas-Gebiet Baumstämme stromabwärts transportiert werden. Ein Zeichen dafür, dass illegaler Holzeinschlag stattfindet – und der Waldbrand mit Absicht gelegt wurde! Denn, wie Mawas-Programm-Manager Jhanson Regalino erklärt, ist der Wasserstand in den Kanälen derzeit so niedrig, dass die kriminellen Holzfäller dazu gezwungen sind, andere Wege für den Abtransport der Stämme zu finden. Darum verbrennen sie heimlich Rasau, eine Schraubenbaumart, die an Flussufern wuchert, um so die Wasserwege zu erweitern.
BOS Deutschland e.V. bedankt sich beim BMZ für die Finanzierung der Feuerbekämpfungsausrüstung für unser Team im Rahmen des Bengo-Projekts „Nachhaltige Gemeindeentwicklung in Mangkatip“.
Bitte helft uns dabei die verbrannten Flächen wieder zu einem atmenden Regenwald zu machen!