Die ersten der “neuen Wilden” dieses Jahres sind frei. Acht Weibchen und vier Männchen erleben seit Mitte Februar ihre Freiheit im insgesamt etwa 1.800 Quadratkilometer großen Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya. Mit diesen zwölf Orang-Utans beherbergt der Nationalpark nunmehr 41 ehemalige BOS-Schützlinge.
Mehr als zehn Jahre in unserer Obhut
Da ist zunächst die dreizehnjährige Besty. Sie wurde vor zwölf Jahren als zehn Monate altes Baby aus elender Gefangenschaft befreit. Besty vegetierte in einem kleinen Holzkäfig dahin, schutzlos der heißen Tropensonne ausgesetzt.
Als sie zu BOS kam, war sie halb verdurstet und hatte schlimmen Sonnenbrand. Unter der Obhut von BOS konnte sie allerdings zu einer gesunden Orang-Utan-Dame heranwachsen. Endlich kommt sie dahin, wo eigentlich alle Orang-Utans hingehören, nämlich in den Regenwald.
Früher für Boxkämpfe missbraucht, jetzt in Freiheit
Besonders freuen wir uns auch für die schon siebzehnjährige Wanna. Zusammen mit 47 Artgenossen hat sie eine bewegte Lebensreise hinter sich: Als Jungtiere wurde sie illegal nach Thailand geschmuggelt und dort in Tierschauen für „Boxkämpfe“ und andere Darbietungen missbraucht. (Wir berichteten seinerzeit darüber.) Vor etwa zehn Jahren gelang es, die Orang-Utans zu beschlagnahmen und zurück in ihre Heimat zu bringen. Seitdem arbeitet BOS an ihrer Rehabilitierung mit dem Ziel der Auswilderung.
Ein langer, aber lohnenswerter Weg
Lange Zeit war unklar, ob Orang-Utans mit solch einer Geschichte überhaupt noch in Freiheit zurechtkommen können. Bei Wanna wurde dieser Schritt nun zum ersten Mal offenbar erfolgreich gewagt. Sie lebte die letzten drei Jahre so selbständig auf der Vor-Auswilderungsinsel Kaja Island bei Nyaru Menteng, dass sie den BOS-Leuten als auswilderungsfähig erschien. Nach langen Jahren in zum Teil schlimmer Gefangenschaft darf Wanna nun für den Rest ihres Lebens ein wilder Orang-Utan im Wald von Bukit Baka Bukit Raya sein.
Wir sind noch nicht am Ziel
Jamartin Sihite, Direktor der BOS Foundation sagte dazu: „Das Schicksal von Wanna dient uns auch als ernste Mahnung, dass wir den illegalen Handel mit bedrohten und geschützten Tieren bekämpfen müssen. Es verstößt absolut gegen geltendes Recht, Orang-Utans zu töten oder mit ihnen Handel zu treiben. In der Lage zu sein, solchen Orang-Utans ihr natürliches Habitat wieder zurückzugeben, erfordert jedoch erhebliche Anstrengungen und Geldmittel.“
Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschenaffen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.