21. Februar 2017

Früher für Boxkämpfe miss­braucht, jetzt in Freiheit

Die ersten der “neuen Wilden” dieses Jahres sind frei. Acht Weib­chen und vier Männ­chen erleben seit Mitte Februar ihre Frei­heit im insge­samt etwa 1.800 Quadrat­ki­lo­meter großen Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya. Mit diesen zwölf Orang-Utans beher­bergt der Natio­nal­park nunmehr 41 ehema­lige BOS-Schützlinge.

Mehr als zehn Jahre in unserer Obhut

Besty wird sediert
Besty wird sediert

Da ist zunächst die drei­zehn­jäh­rige Besty. Sie wurde vor zwölf Jahren als zehn Monate altes Baby aus elender Gefan­gen­schaft befreit. Besty vege­tierte in einem kleinen Holz­käfig dahin, schutzlos der heißen Tropen­sonne ausgesetzt.

Besty wurde vor zwölf Jahren aus diesem Holz­käfig befreit

Als sie zu BOS kam, war sie halb verdurstet und hatte schlimmen Sonnen­brand. Unter der Obhut von BOS konnte sie aller­dings zu einer gesunden Orang-Utan-Dame heran­wachsen. Endlich kommt sie dahin, wo eigent­lich alle Orang-Utans hinge­hören, nämlich in den Regenwald.

Früher für Boxkämpfe miss­braucht, jetzt in Freiheit

Wanna
Wanna

Beson­ders freuen wir uns  auch für die schon sieb­zehn­jäh­rige Wanna. Zusammen mit 47 Artge­nossen hat sie eine bewegte Lebens­reise hinter sich: Als Jung­tiere wurde sie illegal nach Thai­land geschmug­gelt und dort in Tier­schauen für „Boxkämpfe“ und andere Darbie­tungen miss­braucht. (Wir berich­teten seiner­zeit darüber.) Vor etwa zehn Jahren gelang es, die Orang-Utans zu beschlag­nahmen und zurück in ihre Heimat zu bringen. Seitdem arbeitet BOS an ihrer Reha­bi­li­tie­rung mit dem Ziel der Auswilderung.

Ein langer, aber lohnens­werter Weg

Lange Zeit war unklar, ob Orang-Utans mit solch einer Geschichte über­haupt noch in Frei­heit zurecht­kommen können. Bei Wanna wurde dieser Schritt nun zum ersten Mal offenbar erfolg­reich gewagt. Sie lebte die letzten drei Jahre so selb­ständig auf der Vor-Auswil­de­rungs­insel Kaja Island bei Nyaru Menteng, dass sie den BOS-Leuten als auswil­de­rungs­fähig erschien. Nach langen Jahren in zum Teil schlimmer Gefan­gen­schaft darf Wanna nun für den Rest ihres Lebens ein wilder Orang-Utan im Wald von Bukit Baka Bukit Raya sein.

Wir sind noch nicht am Ziel

Jamartin Sihite, Direktor der BOS Foun­da­tion sagte dazu: „Das Schicksal von Wanna dient uns auch als ernste Mahnung, dass wir den ille­galen Handel mit bedrohten und geschützten Tieren bekämpfen müssen. Es verstößt absolut gegen geltendes Recht, Orang-Utans zu töten oder mit ihnen Handel zu treiben. In der Lage zu sein, solchen Orang-Utans ihr natür­li­ches Habitat wieder zurück­zu­geben, erfor­dert jedoch erheb­liche Anstren­gungen und Geldmittel.“

Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.