Auf dem Gelände der Waldschule unseres Rehabilitationszentrums Nyaru Menteng in Zentral-Kalimantan können die jungen Orang-Utans eine Vielzahl unterschiedlicher natürlicher Waldspeisen finden. Es gibt zum Beispiel junge Stämme, Blätter, Rinde, Termiten und Wildfrüchte. Die Fähigkeit, diese natürliche Nahrung zu entdecken, zu erkennen und an sie heranzukommen, ist für rehabilitierte Orang-Utans überlebenswichtig. Erst wenn sie dies beherrschen, können sie in die Freiheit entlassen werden. Daher ist es so wichtig, diese Fähigkeiten in der Waldschule immer wieder zu trainieren.
Vor einiger Zeit konnten unsere Babysitterinnen den achtjährigen Uru, einen brillanten Schüler der Waldschulgruppe 4, dabei beobachten, wie er eine echte wilde Delikatesse aufspürte. Uru entdeckte eine Blattpflanze, die in der Region als „Suli“ bekannt ist und deren junge Stängel die Orang-Utans gerne essen. Mit beiden Händen pflückte er die große Pflanze aus dem Boden.
Sobald Uru die Leckerei in den Händen hielt, interessierten sich auch die anderen Waldschüler dafür. Uru, der sich der plötzlichen Aufmerksamkeit bewusst war, kletterte daraufhin sofort mit dem Suli im Mund auf einen Baum. Er kletterte und kletterte, bis er sich etwa 15 Meter über dem Boden befand und schaute zurück, um sich zu vergewissern, dass ihm niemand folgte. Erst dann ließ er sich auf einem Ast nieder, um sein Essen in aller Ruhe zu genießen. Dieser Suli muss wirklich ganz besonders lecker und daher ziemlich kostbar gewesen sein. So viel Mühe, wie Uru sich gemacht hat, um zu verhindern, dass andere ihn stehlen! Guten Appetit, Uru.
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