Eine Orga­ni­sa­tion ist immer nur so stark wie ihre Mitar­beiter. Bei BOS enga­gieren sich täglich unglaub­lich viele flei­ßige Menschen aus aller Welt für Orang-Utans und den Regen­wald. Ein Groß­teil von ihnen: Frauen.

Zu ihnen gehört Hanni Puspita Sari. In einem acht­köp­figen Team, das sich um die Pflege, Versor­gung und Beschäf­ti­gung von Orang-Utans im Schutz­zen­trum Nyaru Menteng kümmert, ist Hanni die einzige Frau.

„Ich arbeite hier seit dem 17. November 2000“, erzählt sie. Ange­fangen habe ich als Leih­mutter und Baby­sit­terin, bis ich 2008 eine neue Aufgabe bei BOS über­nommen habe“. Das Team, in dem Hanni arbeitet, ist u.a. dafür verant­wort­lich, die Nahrungs­auf­nahme jedes einzelnen von insge­samt 158 Orang-Utans im Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum bis zu seiner Frei­las­sung im Wald zu über­wa­chen. Dabei muss beson­deres Augen­merk auf die Tiere gelegt werden, die aufgrund körper­li­cher Beein­träch­ti­gungen nicht mehr ausge­wil­dert werden können. „Für diese müssen wir soge­nannte Enrich­ments oder auch Beschäf­ti­gungen erstellen“, sagt Hanni. Das sind bis zu 100 Enrich­ments täglich.

Hani bei ihrer täglichen Arbeit
Hani bei ihrer tägli­chen Arbeit

„Anrei­che­rung bedeutet nicht nur, Werk­zeuge oder Spiel­zeug oder Nahrungs­er­gän­zungs­mittel für Orang-Utans bereit­zu­stellen“, erklärt Hanni weiter. „Die Inter­essen der Orang-Utans müssen berück­sich­tigt werden. Im Laufe der Zeit habe ich langsam mehr über verschie­dene indi­vi­du­elle Bedürf­nisse und die unter­schied­li­chen Bedeu­tungen von Enrich­ments gelernt.“

Die einzig­ar­tigen Persön­lich­keiten der Orang-Utans sind zu Hannis größter Heraus­for­de­rung geworden: „Ich muss kreativ sein und mir bewusst sein, was jeder Einzelne braucht, jeden Orang-Utan kennen, den wir in Nyaru Menteng betreuen, unab­hängig von den verschie­denen Alters­gruppen, Fähig­keiten und dergleichen.“

Einige Orang-Utans können aufgrund mangelnder Fähig­keiten und natür­li­chen Verhal­tens, einer nicht geheilten Krank­heit oder einer erheb­li­chen körper­li­chen Behin­de­rung nicht frei­ge­lassen werden. Für diese „nicht frei­setz­baren“ Orang-Utans müssen Hanni und die anderen Mitglieder des Teams das Leben im Schutz­zen­trum abwechs­lungs­reich gestalten, bevor die Tiere die Chance bekommen, auf einer Schutz­insel zu leben.

Pause mit den Team-Kollegen
Pause mit den Team-Kollegen

„Wir müssen bestimmte Anrei­che­rungs­in­stru­mente schaffen und Infra­struktur bereit­stellen, um ihre Reha­bi­li­ta­tion zu unter­stützen, auch wenn wir wissen, dass sie mögli­cher­weise nicht in die Wildnis entlassen werden. Wir müssen sie von Lange­weile befreien und ihren Geist beschäf­tigen, weil Orang-Utans wie Menschen Stress und Lange­weile erleben“, erklärt die junge Frau.

“Der gesamte Zweck der Reha­bi­li­ta­tion besteht darin, Orang-Utans ein freies Leben in einem wilden Lebens­raum zu ermög­li­chen, aber die trau­rige Wahr­heit ist, dass nicht alle die gleiche Chance bekommen”, räumt sie ein.

Als jemand, der hinter den Kulissen des Orang-Utan-Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zesses arbeitet, möchte Hanni diese Botschaft vermit­teln. „Ich hoffe, dass unsere Arbeit hier eines Tages wirk­lich verwirk­licht werden kann. Wir hoffen, dass die Orang-Utans in unserer Obhut ein gutes Leben führen und dass die Spezies über­leben wird. Indem wir ihnen helfen, in ihre wahre Heimat zurück­zu­kehren, tun wir etwas Gutes für den Planeten und für die ganze Menschheit.“

Danke Hanni, Du bist ein echter Orang-Utan-Warrior!

 

Der Erfolg der BOS Foun­da­tion bei der Frei­las­sung von mehr als 400 Orang-Utans in den letzten acht Jahren ist zum großen Teil auf ein Team hoch enga­gierter Einzel­per­sonen zurück­zu­führen, die sich für den Schutz von Orang-Utans einsetzen. Diese harten, fleißig arbei­tenden Männer und Frauen, die das tun, was sie tun, aus Liebe tun. Sie sind unsere Orang-Utan-Krieger. Dank dieser Menschen bewegen sich Orang-Utans jetzt frei in der Wildnis und in geschützten Wäldern in ganz Kalimantan.

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