Im tropischen Regenwald auf Borneo tobt das Leben. Nicht nur am Boden, auch in den Baumwipfeln herrscht ein reges Treiben. Dort wohnt das Spitzhörnchen, das sich seine Nahrung im Mangostanbaum sucht. Auf der anderen Seite der Welt, in Brasilien, lebt das Büscheläffchen. Das kleine Tier passt in eine Menschenhand. Es hat seinen Lebensraum von Urwald an den Rand der Städte verlegt, wo es von dem lebt, was die Menschen wegwerfen.
Kleine Tiere wie sie brauchen aufgrund ihres Stoffwechsels alle zwei bis drei Stunden Nahrung. Entgegen der Annahme ist Futter für die kleinen Pelztiere in Wäldern jedoch knapp und die Beschaffung gefährlich. Während Spitzhörnchen in Indonesiens Urwäldern mit gefräßigen Bartschweinen und Orang Utans um die reifen Früchte des Mangostan-Baums konkurrieren, müssen Streifenhörnchen in den Weiten Nordamerikas mindestens hundert Eicheln sammeln, um den Winter zu überstehen.Während manche Hörnchen auf dem ehrlichen Weg versuchen, ihre unterirdische Speisekammer aufzufüllen, haben sich andere auf das Plündern der Depots ihres Nachbarn spezialisiert. Das bleibt nicht ungestraft. Wird der Dieb entdeckt, kommt es zum Kampf. Die wilden ober- und unterirdischen Verfolgungsjagden können sogar tödlich enden. Spitzhörnchen im indonesischen Dschungel müssen zwar nicht über den Winter kommen, haben aber trotzdem lange Durststrecken zu bewältigen. Denn die Bäume tragen nur saisonal Früchte und werden pünktlich zur Erntezeit von anderen Waldtieren abgeerntet. Leergefressene Bäume zwingen die winzigen Baum-Bewohner zu gefährlichen Expeditionen mit ungewissem Ausgang.