Erinnern Sie sich an Julien? Der siebenjährige Orang-Utan wurde erst vor wenigen Wochen gemeinsam mit vier Weibchen in den Kehje Sewen-Wald ausgewildert. Hier hat er sich anscheinend wunderbar eingelebt. Das zumindest berichtet unser Monitoring-Team, das ihn letztens bei der Nahrungssuche beobachten konnte.
Aufmerksamkeit ist Juliens hervorstechendste Eigenschaft. Egal wann, egal wo — er scheint immer zu wissen, wann unsere Mitarbeiter in der Nähe sind. Sobald er sie entdeckt, startet er mit dem Kussschmatzen. Auch wenn der Name niedlich klingt, sobald Julien dieses Geräusch produziert, ist er auf Krawall gebürstet. Orang-Utans benutzen den sogenannten Kiss Squeak nämlich, um ihr Missfallen auszudrücken, sich Rivalen oder unliebsamen Besuch vom Hals zu halten. Und Julien ist darin Experte.
Kommt mir nicht zu nahe!
Auch wenn der junge Orang-Utan Menschen im Normalfall gut auf Abstand halten kann, gelang es unserem Team, ihn einen Tag lang zu observieren. Mit Abstand, versteht sich. Die gute Nachricht vorweg: Julien hat sich prächtig im Regenwald eingelebt. Davon zeugen sein guter gesundheitlicher Zustand, seine artgerechten Verhaltensweisen und seine Agilität.
Normalerweise startet er mit einem herzhaften Frühstück in den Tag. Zu reichlich Früchten fügt er seinem Speiseplan gern Termiten, Rattantriebe, Lianenfasern und junge Blätter hinzu. Neben der Nahrungssuche pflegt Julien seine Sozialkontakte. So wurde er beobachtet, wie er mit Affendame Cheryl, die am selben Tag wie er selbst ausgewildert wurde, ausgiebig sein neues Leben genoss. Die siebenjährige und ihr charmanter Begleiter pflückten und aßen gemeinsam Triebe, spielten und ruhten sich zusammen in einem von Cheryl gebauten Nest aus.
Das BOS-Monitoring-Team zieht ein positives Fazit: Julien geht es richtig gut! Wie sich sein Leben im Schutzwald weiter gestaltet? Wir werden zeitnah darüber berichten – sofern der Orang-Utan uns ihn beobachten lässt.
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