20. September 2021

Klima­wandel — Die Macht der Lobbyisten

Klima­wandel, Treib­haus­ef­fekt, Erder­wär­mung — drei Schlag­worte, die erst im Laufe der 80er Jahre aufkamen und seitdem viel­dis­ku­tiert sind. Jeden­falls steht kaum ein anderes Thema dauer­haft derart im Fokus wie die Ursa­chen und lang­fris­tigen Folgen des Klima­wan­dels und die Frage, was jetzt zu tun ist.

Während die alar­mie­renden Erkennt­nisse der Klima­wis­sen­schaft immer wieder unter­mauert wurden und sich die Mehr­heit der Indus­trie­länder 1997 im Kyoto-Proto­koll zur Minde­rung ihrer Treib­hausgas-Emis­sionen verpflich­tete, betrieben einige große Erdöl­kon­zerne und Inter­es­sen­ver­bände offenbar gezielt Lobby­ar­beit, um die öffent­liche Meinung zu manipulieren.

Bereits 1988 ließ sich der Klima­wandel mit 99-prozen­tiger Sicher­heit voraus­sagen. Der Treib­haus­ef­fekt stand außer Frage und es war klar, dass keine Zeit mehr verloren werden durfte. In einer gemein­samen Erklä­rung verpflich­teten sich damals Wissen­schaft und Politik, die Emis­sionen bis 2005 um 20 Prozent zu senken. Der Welt­kli­marat wurde aus der Taufe gehoben, um einen globalen Klima­ver­trag auszu­ar­beiten. Doch bis heute ist frag­lich, ob und wann defi­nierte Klima­ziele welt­weit über­haupt noch erreichbar sein werden. Denn die Menge an Kohlen­di­oxid in der Atmo­sphäre hat sich seit Ende der 80er Jahre noch einmal verdoppelt.Große Ölkon­zerne bemerkten die Klima­er­wär­mung anschei­nend schon sehr früh — doch anstatt dagegen anzu­gehen, leiteten sie eine gigan­ti­sche Kampagne in die Wege, um den Kampf gegen den Klima­wandel zu torpe­dieren: Sie entließen ihre eigenen Forscher, die Alarm geschlagen hatten, stellten die glei­chen Personen ein, die der Tabak­in­dus­trie schon erfolg­reich dabei geholfen hatten, die wissen­schaft­lich nach­ge­wie­senen Gefahren des Rauchens herun­ter­zu­spielen und finan­zierten insge­heim vermeint­liche „Experten“, die sich dazu hergaben, die Exis­tenz des Klima­wan­dels medial anzufechten.Heute stellen sich Konzerne gerne als Öko-Pioniere dar, obwohl sie genau das Gegen­teil tun: Bis zu 95 Prozent der Inves­ti­tionen in neue Ener­gien fließen in die Förde­rung fossiler Brenn­stoffe, die die Erder­wär­mung weiter voran­treiben. Die Doku­men­ta­tion zeigt, mit welchen Stra­te­gien die öffent­liche Meinung in Sachen Klima­wandel beein­flusst wurde — und mit welchem Erfolg.