Die Meldung ist zwar nicht mehr ganz neu, aber immer noch wert, verbreitet zu werden: “Ich habe den gesamten Genehmigungsprozess für neue Palmölplantagen von A bis Z gestoppt. Damit konkretisieren wir die diesbezügliche Direktive von Präsident Joko Widodo“, so die indonesische Umwelt- und Forstministerin Siti Nurbaya.
Die Umwelt- und Forstministerin ist grundsätzlich befugt, staatlichen Wirtschaftswald (production forest) für nichtforstliche Nutzungen wie Palmölplantagen freizugeben.
So könnten zum Beispiel einige Millionen Hektar Staatswald in Papua und Westpapua als Wirtschaftswald deklariert werden, wodurch sie aus dem schon existierenden Moratorium (d.h. Stopp weiterer Konzessionen) herausfallen würden. Nach geltender Rechtslage wären sie dann für wirtschaftliche Zwecke, einschließlich Palmölplantagen, verfügbar, fügte die Ministerin hinzu.
“Wir wenden das Moratorium hinsichtlich Palmöl-Konzessionen aber auch für diese Millionen Hektar an und zwar auch dann, wenn das Gebiet nicht in die bisherigen Moratoriumsbereiche fällt. Ich habe bereits angeordnet, dort keine neuen Palmöl-Konzessionen mehr zu vergeben. Die Zuständigkeit dafür verbleibt bei mir“, so die Ministerin.
Präsident Joko Widodo sei ernsthaft beunruhigt über die fortdauernde Expansion der Palmölplantagen, was bedeute, dass in großem Maßstab intakte Waldgebiete bedroht wären. Besonders sei dies gegenwärtig in Papua der Fall. Daher müsse das gesamte Problem auf nationaler Ebene untersucht und gleichzeitig ein Moratorium hinsichtlich weiterer Palmöl-Expansion für Gebiete in ganz Indonesien gelten.
Was die existierenden Konzessionen für Palmölplantagen außerhalb der staatlichen Wälder angeht, würde die Regierung die notwendigen Schritte diskutieren, um auch diese Konzessionen in die Überprüfung einzubeziehen, so Siti Nurbaya. Laut der Ministerin muss zudem jede dieser Überprüfungen zusammen mit weiteren zuständigen Ministerien und lokalen Stellen durchgeführt werden. Besonders gilt dies, wenn das Konzessionsgebiet noch einen guten Waldbestand aufweist.
Um für ein Palmöl- und übrigens auch ein Bergbaumoratorium die gesetzliche Basis zu schaffen, habe der Präsident sie beauftragt, einen entsprechenden Präsidialerlass vorzubereiten. Dies zeige, wie ernst er das Problem nähme, betonte Siti Nurbaya.