Der Geologe Arnaud Guérin erkundet aktive Vulkane rund um den Globus. Der Kilauea auf Hawaiis größter Insel Big Island ist einer der aktivsten Vulkane der Erde. Seit 1983 quellen aus dem Krater Pu’u ‘O’o Tag für Tag unermüdlich Lavamassen heraus, die den Vulkan ständig verformen und die Inseloberfläche wachsen lassen.
Da es zu gefährlich wäre, sich zu Fuß in die vulkanische Hölle zu begeben, betrachtet Arnaud das beeindruckende Schauspiel aus der Luft. Inmitten des Kraters befindet sich ein brodelnder Lavasee, in dem das frische Magma aufsteigt und die Krustenstücke an der Oberfläche verschluckt – als würde man die Erde atmen sehen. Seine Reise führt Arnaud auf ein riesiges Feld erstarrter Lava, wo früher über 250 Familien gewohnt haben, deren Häuser von den Lavaströmen vernichtet wurden. Allein das Anwesen von Pi’ilani Karvaloa und ihrer Familie blieb verschont, was sie Pele verdanken – der Göttin des Feuers, der Erde und der Vulkane. Für die Menschen auf Hawaii verkörpert Pele die Kraft der Schöpfung, aber auch der Zerstörung. Um dem Wirken des Vulkans noch einmal aus der Nähe zu sehen, wird Arnaud von dem Lava-Jäger Eric Storm so dicht an die Lava geführt, wie es sonst an keinem Ort der Welt möglich ist. Unaufhaltsam wälzt sich der Lavastrom voran. Den größten Teil des Wegs legt er unterirdisch in Lavaröhren zurück, was das Abkühlen verhindert und es ihm ermöglicht, sich in einem spektakulären Finale ins Meer zu stürzen. Sobald es Nacht wird, bietet sich ein überirdisch anmutender Anblick: Die Feuerzungen tauchen in den Ozean ein, riesige weiße Dampfwolken steigen auf. Beim Kontakt mit dem Wasser erstarrt die Lava sofort und türmt sich zu einem Bollwerk aus Basaltblöcken auf. Langsam und geduldig schafft der Vulkan neues Land – Pele kann zufrieden sein.