23. März 2024
Bärin Fleur im Gehege

Malai­en­bärin Fleur verbringt gerne Zeit alleine

In freier Wild­bahn haben Malai­en­bären ein großes Terri­to­rium und leben dort über­wie­gend als Einzel­gänger. In unserem Schutz­zen­trum in Samboja Lestari ist der Platz natur­gemäß knapper. Was bedeutet das für die Bären?

Seit Mai 2018 lebt Malai­en­bärin Fleur im Samboja Lestari Reha­bi­li­ta­tion Centre. Nach ihrer Rettung war sie zunächst in Nyaru Menteng aufge­nommen worden, konnte dann jedoch gemeinsam mit Wiwin, Christy, Haq, Sibear, Denny und India in die deut­lich besser auf Malai­en­bären zuge­schnit­tene Einrich­tung umziehen.

Das Reha­bi­li­ta­tion Centre in Samboja Lestari besteht aus mehreren Gehegen, die jeweils eine kleine Gruppe von Bären beher­bergt und ihnen Raum zum Spielen, Klet­tern und Erfor­schen der Umge­bung bietet.

Fleur reagiert gestresst und aggressiv, wenn ihr andere Bären zu nahe kommen

Die Tier­pfleger suchten nach Fleurs Ankunft zunächst den Malai­en­bären Paul als Mitbe­wohner aus und anfangs schienen die beiden bestens mitein­ander auszu­kommen. Nach einer Weile jedoch zeigten sich Fleur und Paul gestresst und schließ­lich kam es zu einem Kampf zwischen den beiden. Schnell gingen die Tier­pfleger dazwi­schen, um schwere Verlet­zungen und Schlim­meres zu verhindern.

Was Malai­en­bärin Fleur wohl erlebt hat, dass sie sich so aggressiv verhält?

Nach Paul teilte sich Feri das Gehege mit Fleur, doch auch diese Liason ging nicht lange gut. Das Team musste eine Entschei­dung im Sinne des Tier­wohls treffen. Glück­li­cher­weise stehen in Samboja Lestari auch einige, wenige Einzel­ge­hege zur Verfü­gung. In ein solches konnte Fleur umziehen. Die Einzel­ge­hege sind kleiner, können jedoch um einen Auslauf erwei­tert werden. Diesen Auslauf teilt Fleur sich, natür­lich bei abwech­selnder Nutzung, mit ihrem Nach­barn Bernard.

In ihrer neuen Wohn­si­tua­tion scheint sich Fleur wohl zu fühlen und zeigt keine Zeichen von Stress mehr. Fleur genießt die Spiel­zeiten im Auslauf und lässt Bernard, den sie jenseits des Zaunes im Nach­bar­ge­hege wahr­nehmen kann, in Ruhe. Sie genießt ihre Mahl­zeiten, bei denen ihr kein anderer Bär Konkur­renz macht, und akzep­tiert jegliche ihr ange­bo­tene Nahrung. Regel­mäßig bekommt sie auch soge­nannte Enricht­ments: Nahrungs­quellen, die sich die Bärin selbst erschließen muss – genau wie auf Streif­zügen im Regen­wald von Borneo.

In ihrem Einzel­ge­hege ist Fleur glück­lich und entspannt

In freier Wild­bahn verbringen Malai­en­bären ihr Leben als Einzel­gänger. Mit Ausnahme von Müttern mit ihren Babys, durch­streifen die Bären den Regen­wald von Borneo alleine. Natür­lich ist der Lebens­raum, den wir den geret­teten Tieren im Reha­bi­li­ta­tion Centre bieten können, deut­lich kleiner. Dennoch ist aus der aggres­siven Bärin mitt­ler­weile eine zufrie­dene, fried­liche Bewoh­nerin von Samboja Lestari geworden.

Wir wissen nicht, was Du bereits erleben muss­test, ehe Du zu uns kamst, Fleur. Aber wir sind froh, dass es Dir jetzt gut geht.

Möchten Sie uns dabei unter­stützen, geret­teten Bären wie Fleur, Paul, Feri und Bernard ein lebens­wertes Zuhause zu bieten? Dann erzählen Sie Freunden und Bekannten von unserem Reha­bi­li­ta­tion Centre in Samboja Lestari! Helfen Sie, den Regen­wald zu schützen! Und spenden Sie für unsere Arbeit! Jeder Beitrag hilft.