Bei Orang-Utans ist es oftmals nicht anders als bei uns Menschen: Viele frisch gebackene Mütter realisieren recht schnell, dass sie nur noch wenig Zeit für sich selbst oder soziale Aktivitäten haben.
So ein Treffen mit Bekannten gibt es dann nur noch zu ganz besonderen Gelegenheiten. Bei unseren Artverwandten ist dies die Zeit, wenn Pflanzen Früchte tragen.
Erst vor Kurzem konnte unser Post-Release Monitoring (PRM)-Team eine Gruppe von drei Orang-Utan Müttern bei solch einem Aufeinandertreffen beobachten.
Für das PRM Team war es ein typischer Morgen im nördlichen Teil des Kehje Sewen Schutzwalds. Es machte sich schon am frühen Morgen auf, seiner täglichen Observationsroute nachzugehen. Schon kurz nach dem Aufbruch zeigten sich unserem Team drei Orang-Utan- Mütter. Es waren Lesan, Sayang und Teresa mit ihren Babys Ayu, Padma und Berani.
Sie waren ganz relaxed, selbst als sie realisierten, dass sie beobachtet werden. Obwohl die Damen zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten in den Jahren 2012, 2013 und 2015 ausgewildert worden waren, schienen sie zu einem eingeschworenen Trio zusammengewachsen zu sein.
In dieser entspannten Atmosphäre machten unsere Mitarbeiter ganz großartige Beobachtungen. So ließ Teresa beispielsweise ihren Sohn Berani ganz allein in den Bäumen herumklettern, während sich die jüngste der sechsköpfigen Gruppe, die kleine Padma, eher zurückhaltend beim Erkunden des Blattwerkes zeigte. Stattdessen genoss sie es viel mehr, Berani bei seinen Klettereien zuzuschauen.
Padma gehört übrigens zur zweiten Generation der unter der Obhut der BOS Foundation wild geborenen Orang-Utans. Denn schon ihre Mutter, Sayang, wurde von ihrer Mutter, Yayang, im Regenwald geboren.
Während die anderen beiden Mutter-Kind-Paare die Wildnis auf ihre ganz eigene Art genossen, blieb das dritte Paar, Lesan und Ayu, lieber hoch oben in den Bäumen.
Lesan war einer der ersten Orang-Utan-Damen, die 2012 in den Kehje Sewen Forest ausgewildert wurden. Sie lebte sich exzellent in der Wildnis ein und verstand sich wunderbar darin, ihrer Tochter die Überlebensfähigkeiten für das freie Leben im Regenwald beizubringen.
Während das PRM-Team sich am Spektakel um die roten Waldmenschen erfreute, schien die Zeit davonzufliegen. So dauerte es nicht lange, bis sich das Mütter-Trio dazu entschloss, weitere Gebiete des Waldes zu erkunden und unsere Mitarbeiter zu verlassen.
Kein Problem für unser Observationsteam: Dieses hatte bereits genug Aufzeichnungen gemacht und ausreichend Forschungsmaterial gesammelt So konnte es die Gruppe weiter ziehen lassen und nach den anderen Wilden im Dschungel suchen.
Werden auch Sie zum BOS-Unterstützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regenwald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.