Unter­ernährt, bei schlechter Gesund­heit und durch die Tren­nung von ihren Müttern schwer trau­ma­ti­siert – so kommen die meisten Orang-Utan-Kinder in unseren Rettungs­zen­tren an. Irgend­wann, nach Jahren der Reha­bi­li­ta­tion, entwi­ckeln die meisten jedoch langsam ein Gefühl des Vertrauens. Erst dann sind sie in der Lage, wirk­lich zu wachsen und zu reifen und die für ein Leben in der Wildnis erfor­der­li­chen Fähig­keiten zu erlernen.

Auch Bumi ist einer dieser Orang-Utans, die den langen Weg zur Frei­heit gehen. Der heutige Schüler der Nyaru Menteng Forest School wurde am 18. Juni 2016 in Tumbang Koling, einem Dorf in der Regent­schaft East Kota­wa­ringin, gerettet, nachdem er von einem Einhei­mi­schen etwa eine Woche lang in Gefan­gen­schaft gehalten worden war. Zum Zeit­punkt seiner Rettung befand sich Bumi in einem schreck­li­chen Zustand. Der Kleine war gerade Mal zwei Wochen alt, sein Bauch­nabel noch nicht ganz abge­heilt, und er wog nur 1,4 Kilogramm!

Der Junge wurde sofort auf eine Spezi­al­sta­tion gebracht, um rund um die Uhr behan­delt und über­wacht werden zu können. Erst nach drei Monaten unter Quaran­täne durfte er sich dann einer Baby­gruppe anschließen, um mit Orang-Utans in seinem Alter zusammen zu sein. Bumis Fort­schritt während der Zeit in dieser Gruppe hat unsere Erwar­tungen letzt­lich weit übertroffen.

Bumi
Bumi

Während seiner Zeit in der Wald­schul­gruppe 1 hangelte Bumi glück­lich an Ästen und klet­terte schon auf Bäumen herum, während viele seiner Kollegen noch zögerten, neue Dinge auszu­pro­bieren. Sein abso­luter Lieb­lings­platz war jedoch ein Loch im frei­lie­genden Wurzel­system eines bestimmten Baumes. Hier genoss er in aller Ruhe seine Snacks, vor allem Gumbili („Süßkar­toffel“ in Dayak-Sprache).

Heute geht Bumi in Wald­schul­gruppe 3 und spielt am liebsten mit Bravis, Josh und Jacqui. Die vier sind dicke Freunde geworden und passen gut aufein­ander auf, wie diese Bege­ben­heit zeigt:

Bumi und seine Freunde
Bumi und seine Freunde

Während das Quar­tett zusammen spielte, tauchte eines Tages Taymur aus Gruppe 5 auf. Der Alters­un­ter­schied von zwei Jahren ließ ihn natür­lich deut­lich domi­nanter erscheinen. Taymurs Anwe­sen­heit störte die vier eindeutig. Obwohl Bumi der kleinste in der Gruppe war, reagierte er schnell und baute sich vor Taymur auf. Er schien keine Angst vor seinem größeren Artge­nossen zu haben. So begannen die beiden mitein­ander zu ringen.

Josh sah die Szene und kam seinem Freund Bumi sofort zur Hilfe. Gemeinsam warfen sie sich auf Taymur und versuchten ihn nieder­zu­ringen. Dieser, völlig über­wäl­tigt von diesem geballten Angriff der beiden tapferen Junioren, riss sich aus ihrem Griff los, um zu fliehen. Tolles Teamwork!

Wir sind glück­lich und erstaunt über Bumis Entwick­lung. Der einst trau­ma­ti­sierte kleine Orang-Utan ist heute ein mutiger und selbst­be­wusster Junge! Wir haben absolut keinen Zweifel daran, dass er sich zu einem domi­nanten Männ­chen entwi­ckeln und eines Tages wild und frei im Wald leben wird.

Unsere Orang-Utan-Waisen brau­chen liebe­volle Paten, die sie während ihrer Ausbil­dung zu wilden und starken Orang-Utans begleiten. Verschenken Sie zu Weih­nachten für nur 10 € Orang-Utan-Glück!