Zurecht stand der Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) immer wieder in der Kritik für zu vage Zertifizierungskriterien. In den letzten Wochen hatten seine Mitglieder nun die Möglichkeit, diese Kriterien anzupassen. Denn alle fünf Jahre werden die Richtlinien für Produzenten aktualisiert.
Folgende Beschlüsse wurden nun vom RSPO verabschiedet:
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Verbot der Abholzung von Wäldern für den Palmölanbau.
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Verbot für den Palmölanbau auf Torfböden.
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Verbot von Brandrodungen in und um Plantagen.
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Allgemeines Verbot für den Einsatz hochgefährlicher Pflanzenschutzmittel, wie beispielsweise Paraquat. Ausnahmefälle müssen durch einen Due-Diligence-Prozess bestätigt oder von den Behörden bei Schädlingsbefall genehmigt werden.
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Verschärfte Rückverfolgbarkeit innerhalb der Lieferketten von Palmöl (zwischen externen Ölfrucht-Lieferanten und Ölmühlen).
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Detaillierte Nachweise um sicherzustellen, dass die Rechte der lokalen Gemeinschaften gebührend berücksichtigt werden.
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Bessere Einhaltung der Arbeitsrechte, beispielsweise angemessene Löhne, Arbeitsplatzsicherheit, keine Kinder- und Zwangsarbeit, kein Menschenhandel.
Daniel Merdes, Geschäftsführer BOS Deutschland e.V.: “ Diese Schritte gehen in die richtige Richtung, allerdings muss sich die Qualität der Auditierung deutlich verbessern. Sonst bleibt RSPO nur ein Papiertiger. Außerdem wird die Zertifizierung alleine nicht das Problem des Palmölanbaus lösen. Wir brauchen mehr Waldschutzgebiete und eine konsequente Strafverfolgung bei Gesetzesbruch. Das betrifft sowohl die illegale Abholzung, als auch die unnachgiebige Bestrafung bei Orang-Utan-Morden.
Palmöl geht aber auch fair und bio; wie das Beispiel von Dr. Bronner’s zeigt. Wir Verbraucher müssen endlich bereit sein mehr zu bezahlen. GEIZ IST GEIL ist vorbei. Nachhaltige Qualität muss der neue Standard werden.”