16. November 2018

Neue RSPO Zertifizierungskriterien

Zurecht stand der Round­table on Sustainable Palm Oil (RSPO) immer wieder in der Kritik für zu vage Zerti­fi­zie­rungs­kri­te­rien. In den letzten Wochen hatten seine Mitglieder nun die Möglich­keit, diese Krite­rien anzu­passen. Denn alle fünf Jahre werden die Richt­li­nien für Produ­zenten aktualisiert.

Folgende Beschlüsse wurden nun vom RSPO verabschiedet:

  • Verbot der Abhol­zung von Wäldern für den Palmölanbau.

  • Verbot für den Palm­öl­anbau auf Torfböden.

  • Verbot von Brand­ro­dungen in und um Plantagen.

  • Allge­meines Verbot für den Einsatz hoch­ge­fähr­li­cher Pflan­zen­schutz­mittel, wie beispiels­weise Paraquat. Ausnah­me­fälle müssen durch einen Due-Dili­gence-Prozess bestä­tigt oder von den Behörden bei Schäd­lings­be­fall geneh­migt werden.

  • Verschärfte Rück­ver­folg­bar­keit inner­halb der Liefer­ketten von Palmöl (zwischen externen Ölfrucht-Liefe­ranten und Ölmühlen).

  • Detail­lierte Nach­weise um sicher­zu­stellen, dass die Rechte der lokalen Gemein­schaften gebüh­rend berück­sich­tigt werden.

  • Bessere Einhal­tung der Arbeits­rechte, beispiels­weise ange­mes­sene Löhne, Arbeits­platz­si­cher­heit, keine Kinder- und Zwangs­ar­beit, kein Menschenhandel.

Daniel Merdes, Geschäfts­führer BOS Deutsch­land e.V.: “ Diese Schritte gehen in die rich­tige Rich­tung, aller­dings muss sich die Qualität der Audi­tie­rung deut­lich verbes­sern. Sonst bleibt RSPO nur ein Papier­tiger. Außerdem wird die Zerti­fi­zie­rung alleine nicht das Problem des Palm­öl­an­baus lösen. Wir brau­chen mehr Wald­schutz­ge­biete und eine konse­quente Straf­ver­fol­gung bei Geset­zes­bruch. Das betrifft sowohl die ille­gale Abhol­zung, als auch die unnach­gie­bige Bestra­fung bei Orang-Utan-Morden.

Palmöl geht aber auch fair und bio; wie das Beispiel von Dr. Bronner’s zeigt. Wir Verbrau­cher müssen endlich bereit sein mehr zu bezahlen. GEIZ IST GEIL ist vorbei. Nach­hal­tige Qualität muss der neue Stan­dard werden.”