Wie auch wir Menschen können Orang-Utans ernsthaft erkranken. Vor kurzem hat es Nobri getroffen. Sie litt an einer Luftsackerkrankung. Unser Post-Release-Monitoring-Team aus dem Camp Totat Jalu tat in den letzten zweieinhalb Monaten also alles in seinen Kräften stehende, um der 14-jährigen Orang-Utan-Dame zu helfen.
Für eine Behandlung musste Nobri allerdings zunächst aus dem Bukit Batikap Schutzwald in das Camp geholt werden. Hier wurde die eindeutige Diagnose gestellt: Eine bakterielle Infektion der oberen und unteren Atemwege betraf auch die Lungensäcke. Mit ihnen brüllt Nobri sonst durch den Urwald, um mit den anderen Orang-Utans zu kommunizieren.
Auch Orang-Utans können ernsthaft erkranken
Die Erstbehandlung sollte ihre größten Probleme beseitigen. Unserer Tierärztin gelang es dabei, die Flüssigkeit aus Nobris Lungen zu entfernen und sie zu reinigen.
Ein paar Wochen nach dem Eingriff waren die Wunden wieder geschlossen und von selbst verheilt. Doch Nobri war noch lange nicht wieder fit genug für den Regenwald. Damit sie nicht sofort erneut erkrankt, stand Nobri noch eine Antibiotika-Kur bevor.
Versteckt in einer Banane nahm sie ihre Tabletten ohne Probleme ein. Doch Orang-Utans sind bekanntermaßen sehr intelligent, und Nobri erkannte schnell die Masche unserer Tierärztin. Also lehnte sie daraufhin weitere Pillen ab. Fatal: Denn sollte sie ihre Medizin nicht nehmen, könnte eine lebensgefährliche Atemnot einsetzen.
Wie kommt die Medizin in den Orang-Utan?
Das Team im Camp grübelte über eine Möglichkeit, wie sie Nobri dazu bringen konnten, ihre Medikamente zu schlucken. Schließlich entwickelten die Mitarbeiter einen Zuckersaft, welcher den bitteren Medizingeschmack überdecken sollte. Eine tolle Idee! Nobri trank anstandslos den Saft mit der darin enthaltenen Medizin.
Nach einiger Zeit war die Orang-Utan-Dame dann endlich wieder voll bei Kräften und bereit zurück in den Bukit Batikap Schutzwald zu kehren. Ihren ersten Tag Zuhause verbrachte sie entspannt in den Baumkronen ruhend in ihrem Nest.
Wir alle sind erleichtert, dass es Nobri wieder gut geht und sie schnell in den Regenwald zurückkehren konnte. Unser Team wird sie weiterhin beobachten, um sicherzustellen, dass sie ein langes, glückliches und gesundes Leben in der Wildnis von Borneo führt.
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