Schon seit längerem versuchen wir das vor einiger Zeit ausgewilderte Orang-Utan-Weibchen Noor aufzuspüren. Wie bei all unseren ehemaligen Schützlingen wollen wir auch bei ihr prüfen, ob sie sich in Freiheit zurechtfindet. Nun ist es uns endlich geglückt uns einen Eindruck von Noors Zustand zu machen: es scheint ihr gut zu gehen. So gut, dass sie wirklich gar nichts mehr mit Menschen zu tun haben will.
Jedenfalls konnten wir sie ewig nicht aufspüren. Zum einen, weil ihr Peilsender kaputt ist, zum anderen, weil sie immer einen großen Bogen um unsere Monitoringteams macht.
Das stolze Orang-Utan-Mädchen mit dem schwarzen Gesicht und den langen Haaren hat halt keine Lust auf menschliche Gesellschaft … Umso größer unser Glück, dass sie sich endlich gnädig zeigte und sich von uns hat aufspüren lassen.
Als unser Monitoringteam vor kurzem mit dem Boot unterwegs war, spürten sie auf einmal ganz deutlich, dass sie beobachtet wurden. Kurz umgeschaut entdeckten sie schließlich Noor, die hinter einem Baumstamm vorlukte und unsere Kollegen ganz genau im Auge behielt. Das Team hielt sofort an und holte die Ferngläser raus.
Die Orang-Utan-Dame war dann aber doch recht schnell gelangweilt und fing an sich zu putzen. Dabei wurde jede Strähne ihres schönen Haares einzeln behandelt. Noor scheint sich zu einer sehr eitlen Affen-Lady entwickelt zu haben.
Anschließend galt es nun, ihre Schönheit auch dem Rest des Dschungels vorzuführen und sie begann, sich von Ast zu Ast zu schwingen. Dabei vergaß sie allerdings ihr Gewicht. Die zu dünnen Äste gaben nach und sie plumste zurück auf den Waldboden. Es folgte ein kurzer Blick über die Schulter in unsere Richtung. Vielleicht hatte sie ja Glück im Unglück und niemand hatte etwas bemerkt?! Naja, dem war dann aber nicht so. Egal! Noor stand wieder auf, richtete ihre imaginäre Krone und verschwand im Dickicht des Waldes um sich auf Nahrungssuche zu begeben.
Auf’s nächste Wiedersehen, Eure Hoheit!
Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschenaffen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.