Veggie ist in. Auch bei unserer Orang-Utan-Dame Indonesia. Die 14jährige weiß allerdings auch, wie lebenswichtig zusätzliche Proteine sind. Was genau auf ihren Teller kommt? Nun, in jedem Fall ist es gesund.
In den Regenwäldern Borneos hat Indonesia täglich die Qual der Wahl. Blätter, Zweige, Blüten, Baumrinde, Früchte, Samen und vieles mehr bestimmen den Speiseplan der Lady. Mit etwa 60 Prozent bilden Früchte den größten Anteil ihrer Mahlzeiten. Die dürfen ruhig auch harte Schalen und Samen haben und ein bisschen Arbeit machen, bis sie geknackt und anschließend genüsslich vertilgt werden können.
Ein absoluter Favorit auf Indonesias Menü ist jedoch Melastoma, auch Indischer oder Singapur-Rhododendron genannt. Der bis zu anderthalb Metern hoch wachsende Strauch bietet alles, was die junge Dame liebt: leckere pinkfarbene Blüten und verlockende rote Früchte. Gleichzeitig hat er gegenüber anderen Pflanzen einen entscheidenden Vorteil: Schlägt sich ein Menschenaffe wieder mal den Bauch zu voll, fungiert Melastoma nämlich auch als Heilpflanze!
Krabbeltiere zum Dessert
Selbst, wenn der Magen schon gut gefüllt ist, ein bisschen Platz scheint immer noch zu sein. Wie sonst ließe sich erklären, dass sich unsere Indonesia nach einem Haufen leckerer Blätter und Früchte immer noch fleißig an Baumrinde zu schaffen macht? Die Futterlust ist tatsächlich nur ein Grund. Der viel wichtigere: Hinter der Rinde verbergen sich Insekten wie beispielsweise Termiten, die den Orang-Utans lebenswichtiges tierisches Protein liefern. Auch Ameisen, Vogeleier oder kleinere Wirbeltiere ergänzen hin und wieder eine Mahlzeit.
Ein Häufchen für den Regenwald
Wer jetzt denkt, dass unsere rothaarigen Artverwandten ausschließlich am Futtern sind, irrt: Innerhalb des Regenwaldes nehmen sie auch eine ganz entscheidende Funktion ein; als Gärtner! Denn die Früchte und Samen, die sie vertilgen, durchwandern ihren Darm. Viele Samen werden anschließend wieder ausgeschieden.
So ein Orang-Utan-Häufchen kann über 100 Samen enthalten! Diese fallen, wenn ein Orang-Utan weit genug geklettert ist, bis zu 75 Meter vom Mutterbaum entfernt auf die Erde und wachsen dort zu neuen Pflanzen heran. Forscher gehen übrigens davon aus, dass einige Samenarten ausschließlich von den Menschenaffen verteilt werden. Das macht die „Arbeit“ unserer Schützlinge für den Regenwald umso wichtiger, unterstützen sie doch damit die Artenvielfalt ihres Lebensraums.
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