22. Oktober 2019

Per Heli­ko­pter in den Schutz­wald von Bukit Batikap

Die Brand­saison war heftig in diesem Jahr. Doch nun konnte BOS indi­rekt von den extremen Feuern profi­tieren. Denn ein Hubschrauber der Natio­nalen Kata­stro­phen­schutz­agentur Indo­ne­siens (BNPB) – eigent­lich im Einsatz um Brände schnell zu entde­cken – trans­por­tierte für BOS acht Orang-Utans direkt und auf schnellstem Weg ins Auswil­de­rungs­ge­biet. Eine logis­ti­sche Meisterleistung. 

Orang-Utans erfolg­reich im Regen­wald auszu­wil­dern, ist kein einfa­cher Job. Das können wir mit all unserer Erfah­rung, die wir bei über 50 Auswil­de­rungen seit 2012 gesam­melt haben ohne Wenn und Aber fest­stellen. Ohne die Unter­stüt­zung von starken und verläss­li­chen Part­nern wie der Natur­schutz­be­hörde BKSDA, wäre der Job über­haupt nicht zu bewerk­stel­ligen. Bei unserer jüngsten Auswil­de­rung, der 31sten aus unserem Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum Nyaru Menteng, bekamen wir ganz beson­ders groß­zü­gige Hilfe von der Natio­nalen Kata­stro­phen­schutz­agentur Indo­ne­siens (BNPB). Sie stellte uns einen ihrer Heli­ko­pter zur Verfü­gung, der gerade auf Borneo einge­setzt wurde, um aufkom­mende Brände früh­zeitig zu loka­li­sieren. So konnten wir acht reha­bi­li­tierte Orang-Utans aus dem nach wie vor von Smog belas­teten Nyaru Menteng auf dem schnellen Luftweg in den Auswil­de­rungs­wald von Bukit Batikap bringen.

Nur zum Vergleich: Der Trans­port der Orang-Utans auf dem Landweg und über Flüsse dauert norma­ler­weise rund 48 Stunden. Mit dem Heli­ko­pter konnten die 133 Kilo­meter ins Totat Jalu Camp im Wald von Bukit Batikap in gerade mal 48 Minuten zurück­ge­legt werden!
 

Schon vor Sonnenaufgang werden die Auswilderungskandidaten vorbereitet
Schon vor Sonnen­auf­gang werden die Auswil­de­rungs­kan­di­daten vorbereitet

Wie immer begann in Nyaru Menteng auch diese Auswil­de­rung am frühen Morgen noch vor Sonnen­auf­gang. Für acht Auswil­de­rungs­kan­di­daten sollte noch an diesem Tag das neue Leben in Frei­heit beginnen: für die drei Männ­chen Kisar (19), Martisen (18) und Sampurna (17) und die fünf Weib­chen Holly (18), Mocca­cino (19), Siti (17), Sisi (19) und Rawang (12). Wie immer bekamen die Orang-Utans zunächst ein Beru­hi­gungs­mittel verab­reicht, um ihnen den Stress der letzten Check-ups zu erleich­tern. Mit Tages­an­bruch konnten die rothaa­rigen „Wald­men­schen“ in die Trans­port­kä­fige gesetzt werden. 

Per Schubkarre zur Transportbox
Per Schub­karre zur Transportbox
Mit dem Auto geht es in fünf Stunden zum Flugplatz
Mit dem Auto geht es in fünf Stunden zum Flugplatz

Mit drei Pickup-Trucks gelangten die acht Primaten nach fünf­stün­diger Reise zum 180 Kilo­meter entfernten Flug­hafen Sang­ka­lemu in Zentral-Kali­mantan. Alle zwei Stunden wurde dabei eine Pause einge­legt, um sich des Wohl­erge­hens der Auswil­de­rungs­kan­di­daten zu vergewissern. 

Der Transporthubschrauber landet
Der Trans­port­hub­schrauber landet

Am nächsten Morgen war es dann soweit: Die Orang-Utans sollten mit einem großen Trans­port­he­li­ko­pter direkt in den Schutz­wald geflogen werden. Alle acht Trans­port­boxen fanden im Hubschrauber Platz, sodass alle Tiere mit dem selben Flug schnell ans 133 Kilo­meter entfernte Ziel gebracht werden konnten. 

Schnell werden die Orang-Utans in den Helikopter verladen
Schnell werden die Orang-Utans in den Heli­ko­pter verladen
Alle acht Transportboxen haben an Bord des Helikopters Platz
Alle acht Trans­port­boxen haben an Bord des Heli­ko­pters Platz

Kurz nach Mittag gingen die Käfige der acht Orang-Utans im Wald von Bukit Batikap auf. Ihr neues Leben in der Wildnis konnte beginnen. 

Hier beginnt Holly ihr Leben als neue Wilde
Hier beginnt Holly ihr Leben als neue Wilde

Die BOS Foun­da­tion dankt allen natio­nalen und inter­na­tio­nalen Part­nern für ihre Unter­stüt­zung! Denn ohne diese Unter­stüt­zung wäre auch diese Auswil­de­rung nicht möglich gewesen.

Auch Sie können uns dabei unter­stützen. Werden auch Sie ab 5 € pro Monat zum Orang-Utan-Retter. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima.