26. Februar 2021

plan b: Zum Schutz der Tiere — Im Einsatz für bedrohte Arten

Die biolo­gi­sche Viel­falt auf der Erde ist in Gefahr: Rund eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht. Immer mehr Wild­tiere und Insekten werden in den nächsten Jahren für immer verschwinden. Welt­weit kämpfen Menschen für einen leben­digen Planeten. Mit neuen Ansätzen und persön­li­chem Enga­ge­ment wollen sie die Biodi­ver­sität stärken, denn davon hängt auch die Exis­tenz von uns Menschen ab. Wenn Chris­tina Grätz ein ganzes Amei­sen­volk umsie­delt, macht sie das mit den bloßen Händen.

Die Diplom-Biologin wird dann gerufen, wenn die Nester der geschützten Insekten den Menschen im Weg sind. Grätz kennt die Rele­vanz der Ameisen für die Ökosys­teme und will so viele Indi­vi­duen wie möglich retten. Deshalb evaku­iert sie Lkw-Ladungen von Ameisen und sucht für sie mühsam einen neuen, sicheren Wohnort. Thomas Hennig leitet das älteste Wisent-Gehege Deutsch­lands. Der Forst­be­amte ist davon über­zeugt, dass der Wisent, Europas größter Pflan­zen­fresser, ein essen­zi­eller Bestand­teil der euro­päi­schen Natur ist. Trotzdem glaubt Henning nicht, dass man Wisente in Deutsch­land wieder ansie­deln kann. Die Bedürf­nisse der Land- und Forst­wirt­schaft sind zu domi­nant. Heute leben wieder über 3100 Euro­päi­sche Bisons in Frei­heit, 60 davon in den Rumä­ni­schen Karpaten. Nun erfüllt sich Hennig einen lang gehegten Wunsch: Eine Herde Wisente aus seinem Gehege soll in Rumä­nien ausge­wil­dert werden. Dr. Marlene Zähner ist eigent­lich Tier­ärztin für Nutz­tiere — aber eine Anfrage aus der Demo­kra­ti­schen Repu­blik Kongo machte die Schwei­zerin nebenbei zur Leiterin einer Hunde­staffel des Virunga-Natio­nal­parks. Dort werden beim soge­nannten Mantrai­ling Wildernde mit Blut­hunden aufge­spürt. Marlene Zähner wäre jetzt mit vier Jung­hunden zur Ausbil­dung im Kongo — doch die Corona-Pandemie verhin­dert das. Während sie in der Schweiz fest­sitzt, trai­niert sie die Blut­hunde und versucht via Social Media, ihre kongo­le­si­schen Kolleg*innen vor Ort zu unter­stützen. Mit COVID-19 ist der Druck stark ange­stiegen, insbe­son­dere wegen der berühmten Gorillas im Süden Virungas. Einige der ansäs­sigen Menschen können sich kaum ernähren und jagen im Park. Gorillas sind nicht mal das Ziel, geraten aber immer wieder in die Tier­fallen. Die Ranger*innen spüren, unter Einsatz ihres Lebens, mit ihren Hunden die Wildernden auf. Gleich­zeitig betei­ligen sie die Zivil­be­völ­ke­rung an ihrer Arbeit, verhin­dern so den Tod zahl­loser Wild­tiere und helfen der Arten­viel­falt im Kongo.