Die biologische Vielfalt auf der Erde ist in Gefahr: Rund eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht. Immer mehr Wildtiere und Insekten werden in den nächsten Jahren für immer verschwinden. Weltweit kämpfen Menschen für einen lebendigen Planeten. Mit neuen Ansätzen und persönlichem Engagement wollen sie die Biodiversität stärken, denn davon hängt auch die Existenz von uns Menschen ab. Wenn Christina Grätz ein ganzes Ameisenvolk umsiedelt, macht sie das mit den bloßen Händen.
Die Diplom-Biologin wird dann gerufen, wenn die Nester der geschützten Insekten den Menschen im Weg sind. Grätz kennt die Relevanz der Ameisen für die Ökosysteme und will so viele Individuen wie möglich retten. Deshalb evakuiert sie Lkw-Ladungen von Ameisen und sucht für sie mühsam einen neuen, sicheren Wohnort. Thomas Hennig leitet das älteste Wisent-Gehege Deutschlands. Der Forstbeamte ist davon überzeugt, dass der Wisent, Europas größter Pflanzenfresser, ein essenzieller Bestandteil der europäischen Natur ist. Trotzdem glaubt Henning nicht, dass man Wisente in Deutschland wieder ansiedeln kann. Die Bedürfnisse der Land- und Forstwirtschaft sind zu dominant. Heute leben wieder über 3100 Europäische Bisons in Freiheit, 60 davon in den Rumänischen Karpaten. Nun erfüllt sich Hennig einen lang gehegten Wunsch: Eine Herde Wisente aus seinem Gehege soll in Rumänien ausgewildert werden. Dr. Marlene Zähner ist eigentlich Tierärztin für Nutztiere — aber eine Anfrage aus der Demokratischen Republik Kongo machte die Schweizerin nebenbei zur Leiterin einer Hundestaffel des Virunga-Nationalparks. Dort werden beim sogenannten Mantrailing Wildernde mit Bluthunden aufgespürt. Marlene Zähner wäre jetzt mit vier Junghunden zur Ausbildung im Kongo — doch die Corona-Pandemie verhindert das. Während sie in der Schweiz festsitzt, trainiert sie die Bluthunde und versucht via Social Media, ihre kongolesischen Kolleg*innen vor Ort zu unterstützen. Mit COVID-19 ist der Druck stark angestiegen, insbesondere wegen der berühmten Gorillas im Süden Virungas. Einige der ansässigen Menschen können sich kaum ernähren und jagen im Park. Gorillas sind nicht mal das Ziel, geraten aber immer wieder in die Tierfallen. Die Ranger*innen spüren, unter Einsatz ihres Lebens, mit ihren Hunden die Wildernden auf. Gleichzeitig beteiligen sie die Zivilbevölkerung an ihrer Arbeit, verhindern so den Tod zahlloser Wildtiere und helfen der Artenvielfalt im Kongo.