Türkises Meer, exotische Strände — vorbei. Jetzt: Monster-Stürme und Total-Zerstörung. Dem Klimawandel dennoch trotzen: Das wollen die Menschen der Karibikinsel Dominica.2017 tobt der Hurrikan Maria durch die Karibik. Schwer getroffen: der Inselstaat Dominica. Aber die Menschen setzen sich ein ambitioniertes Ziel: Dominica soll der erste Staat der Welt sein, der dem Klimawandel trotzt.Das weckt auch das Interesse der Industrieländer.
Mit Windstärken von bis zu 257 Kilometern pro Stunde wütete Maria vor vier Jahren auf Dominica. Der Sturm der Kategorie fünf zerstörte ganze Stadtteile. Es gab viele Todesopfer, Familien verloren ihre Existenz, 90 Prozent der Gebäude wurden zerstört. Noch heute leidet ein traumatisiertes Volk unter den Folgen — und unter der Angst vor dem nächsten großen Sturm.Dominica ist eine der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Karibik-Inseln. Schon seit Jahren leidet auch die Wirtschaft unter den Naturgewalten. Nach dem Hurrikan musste die Politik handeln. Denise Charles, Ministerin für Tourismus, ist die treibende Kraft. Dominica soll widerstandsfähig werden, soll die Folgen des Klimawandels aushalten.Anfang 2018, nachdem der erste Schock überwunden war, gründete die Regierung die „Climate Resilience Execution Agency of Dominica“ . Sie sollte sicherstellen, dass jeder Sektor, der nach dem Hurrikan wiederaufgebaut wurde, das Thema Klimawandel-Widerstand berücksichtigt. Einheitliche Bauvorschriften, eine größere Vielfalt an landwirtschaftlichen Erzeugnissen, neue Erdwärme-Anlagen, verbesserte Gesundheitseinrichtungen, verlässliche Transport-Infrastrukturen zu Land und auf See — die Aufgabe besteht darin, alle Lebensbereiche so sturmsicher wie möglich zu machen.Den Klimawandel stoppen, das können die Menschen von Dominica nicht. Die Anpassung an den Klimawandel als ganzheitliches Staatsziel hingegen ist ein Konzept, das auch für westliche Industrieländer wichtige Erkenntnisse liefern kann. „planet e.“ will wissen: Was können wir von Dominica lernen?