Ist er nicht ein süßer Fratz, der kleine Orang-Utan-Junge Galaksi? Seit einem Monat lebt das Baby jetzt in unserem Rettungszentrum Samboja Lestari und hat dort alle Herzen im Sturm erobert. Den großen Namen (Galaksi ist das indonesische Wort für Galaxis) haben ihm seine Babysitterinnen gegeben.
Am 9. August, kurz nach Mitternacht, traf das Wildtier-Rettungsteam der Naturschutzbehörde BKSDA in unserem Rettungszentrum Samboja Lestari in Ost-Kalimantan ein. Im Gepäck das gerade gerettete Orang-Utan-Baby. Ungeduldig hatten unsere Mitarbeiter:innen am Tor auf die Ankunft der wertvollen Fracht gewartet. Der kleine Orang-Utan-Junge bekam von der Aufregung erstmal nicht viel mit. Er schlief – wie es sich um diese Uhrzeit für ein Baby gehört – tief und fest in einer Katzentransportbox.
Das BKSDA-Team konnte folgendes von Galaksis Rettung berichten: Sie hatten von den Bhabinkamtibnas (das sind Aufseher für Sicherheit und Ordnung in der Gemeinde) des Unterbezirks Bengalon die Information erhalten, dass Dorfbewohner ein Orang-Utan-Baby gefunden hätten. Sofort machte sich das zuständige BKSDA-Wildtier-Rettungsteam in das mehr als 200 Kilometer entfernte Bengalon auf, um das Baby abzuholen.
Am vereinbarten Treffpunkt an einer Schnellstraße begrüßte sie der Dorfbewohner, der das Orang-Utan-Baby den Bhabinkamtibnas gemeldet hatte. Er berichtete, dass seine Nachbarn den kleinen Orang-Utan im angrenzenden Wald aufgefunden hätten – allein und mutterlos. Der Mann sagte, er wisse, dass es illegal sei, Orang-Utans in Gefangenschaft zu halten, und habe deshalb sofort die örtlichen Behörden und die Feuerwehr verständigt.
Über Nacht hielt er das Orang-Utan-Baby bei sich zu Hause in einer Katzentransportbox. Allerdings hat das Baby so geweint, dass seine Frau den Kleinen schließlich rausholte und im Arm hielt, um ihn zu beruhigen. Sie gaben dem kleinen Jungen Bananen und Milch, aber er wollte nicht recht fressen und nahm nur kleine Happen zu sich. Doch auf dem Weg nach Samboja Lestari gelang es dem BKSDA-Team immerhin dreimal, das Baby mit Milch zu füttern.
In unserem Rettungszentrum Samboja Lestari stand die Babysitterin schon bereit, um das noch namenlose Baby schnell in die Krankenstation zu bringen. Sofort klammerte sich der Kleine an ihr fest und wollte sie gar nicht mehr loslassen.
Noch in der Nacht führte die diensthabende Tierärztin Made Ayudita eine erste Untersuchung durch. Auch ein Milchfläschchen stand schon bereit. Made Ayudita stellte fest, dass das Baby etwas dünn war und nur 2,7 Kilogramm wog. Es hatte keine Verletzungen, war nach seinen Backenzähnen zu urteilen etwa sieben Monate alt und wies Anzeichen eines Nabelbruchs auf.
Wie bei jedem Neuzugang üblich, wurde der kleine Orang-Utan erstmal unter Quarantäne gestellt. Mit Ruby, dem einzigen anderen Baby der Gruppe, darf er erst in ein paar Wochen zusammenkommen. Einige Tage später, am 12. August, führte unser medizinisches Team bei dem Baby einen COVID-19-Test durch, der einen negativen Befund ergab.
Nun, nach einem Monat bei uns, berichten die Babysitterinnen, dass Galaksi bei guter Gesundheit ist und aktiv spielt, am liebsten mit dem Plüschtier in seinem Körbchen. Er scheint ein reinliches Kerlchen zu sein, denn seine Toilettengänge macht er immer außerhalb seines Körbchens.
Kleiner Galaksi, wir glauben an Dich. Und bis Dein Stern auch alleine hell erstrahlen kann, sind wir gern Deine Beschützer.
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