Kurz vor dem Wochenende war es soweit — zwölf Orang-Utans dürfen in unser neues Vor-Auswilderung (Pre-Release) Gebiet – Salat Island einziehen. Sie werden die ersten Siedler im neuen Habitat. 200 Orang-Utans aus Nyaru Menteng können am Ende insgesamt die Insel besiedeln.
Der Großteil wird dort die Abschluss-Phase der Rehabilitation absolvieren – die sogenannte Wald-Universität. Eine große Entlastung für unsere Rettungsstation Nyaru Menteng. Schließlich ist sie seit mehreren Jahren weit über ihre Kapazitäten ausgelastet. Konzipiert wurde die Station ursprünglich für 300 Orang-Utans. Momentan leben knapp 500 Tiere in Nyaru Menteng.
Ein grünes Paradies für unsere Orang-Utan-Studenten
Die Flussinsel Salat Island in Zentral-Kalimantan ist insgesamt 3.419 Hektar groß. Von diesen hat die BOS Foundation 655 Hektar erworben. Salat Island hat einen intakten Wald, ist isoliert, beherbergt keine wilde Orang-Utan Population und stellt genügend Nahrung zur Verfügung. Die Verhandlungen über die Landnutzungsrechte dauerten länger als erwartet. Doch Ende gut, alles gut! Das BOS-Team vor Ort hat die letzten Monate die dringendst benötigte Infrastruktur für den Einzug der ersten Tiere geschafft: Ladungssteg, Futter- und Beobachtungsplattformen, Basis Camp. Sie begleiten, die Orang-Utans bei ihrem letzten Schritt vor der Auswilderung. Und die ersten Siedler haben sie sogar bereits besucht.
Patentier Nita gehört zu den ersten Siedlern
Wir freuen uns sehr, dass es nun mit Salat Island losgeht. Vor allem, weil unser Patentier Nita in der ersten Gruppe der Insel-Siedler sein darf. Ihre Mitbewohner auf der Insel heißen Tristan, Sisil, Lido, Clara, Danida, Jack, Lexi, Lyeka, Riski, Rawang und Romeo.
Ein Altersheim für die Pflegebedürftigen
Aber nicht nur eine sogenannte Wald-Universität soll auf der Insel entstehen.
Ca. 50 Tiere wurden von unserem medizinischen Team in Nyaru Menteng als ungeeignet für eine Auswilderung eingestuft. Für diese Orang-Utans soll auf Salat Island eine Art Alters- und Pflegeheim entstehen. Bisher mussten gerade die älteren von ihnen in Käfigen leben, weil sie aufgrund ihres Alters und ihrer Größe für die Babysitter durchaus eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Nun können auch diese Orang-Utans ihren Lebensabend in einer begrenzten Freiheit, außerhalb eines Käfigs genießen.
Unser Dank gilt den Spendern
Diese Erfolgsgeschichte wurde nur durch unsere vielen engagierten Spenderinnen und Spender ermöglicht, die uns sowohl bei dem Erwerb der Nutzungsrechte, als auch bei der Finanzierung der Infrastruktur großartig unterstützt haben. Wir danken Ihnen vielmals!