Zum dritten Mal musste ein Rettungsteam der BOS Foundation ausrücken, um 20 wilde Orang-Utans von den Ufern des Mangkutub Flusses in sichere Gebiete umzusiedeln. Am 21. Februar 2017 brachen die Ärzte, Pfleger und Helfer der BOS Foundation gemeinsam mit einem Team der lokalen Naturschutzbehörde BKSDA zu dieser großangelegte Rettungsaktion im Bezirk Kapuas in Zentral-Kalimantan auf.
Die beiden ersten Umsiedlungsaktionen fanden kurz nach den großen Waldbränden Ende 2015, Anfang 2016 statt. Damals mussten innerhalb von 24 Tagen 75 wilde Orang-Utans in Sicherheit gebracht werden. Ein Tier, das aufgrund einer Schussverletzung erblindete, musste dauerhaft in der BOS-Rettungsstation Nyaru Menteng aufgenommen werden.
Diese, wie so viele andere wilde Orang-Utans haben durch die Regenwaldzerstörung ihre Heimat verloren und sind so gezwungen, menschlichen Siedlungen immer näher zu kommen. Die Folge sind potentielle Konflikten mit der lokalen Bevölkerung, die im schlimmsten Fall mit der Tötung der Orang-Utans enden können. Um die vertriebenen Menschenaffen zu schützende, werden auch die neuen Flüchtlinge von den Ufern des Mangkutub Flusses in den sicheren Wald von Mawas gebracht. Tiere, deren Gesundheitszustand das nicht zulassen, kommen zur weiteren Behandlung zunächst nach Nyaru Menteng.
Die BOS Foundation genauso wie die BKSDA schätzen die Gefahr für Konflikte zwischen Orang-Utans und Menschen gerade in diesem Gebiet als sehr hoch ein. Die illegale Abholzung ist rund um den Fluss Mangkutub ein sehr großes Problem. Die Orang-Utans verlieren ihr Zuhause und sind Gefahren durch die Nähe zur lokalen Bevölkerung ausgesetzt.
„Wir Menschen sind Schuld an der erheblichen Zerstörung von Lebensraum und dem Verlust der Artenvielfalt in Zentral-Kalimantan“, macht Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foundation deutlich und stellt auch gleich den Zusammenhang mit dem schockierenden Vorfall des gekochten Orang-Utans vor einigen Tagen her. „Der kürzliche Fall eines getöteten und gegessenen Orang-Utans im Bezirk Kapuas, hat uns alle schockiert. Es liegt auf der Hand, dass dieser unglückselige Orang-Utan ein Opfer illegaler Abholzung war. Auf der Suche nach einer neuen, sicheren Heimat, fiel er leider Menschen in die Hände – und verlor auf grausame Art sein Leben. Die Waldbrände von 2015 rund um den Mangkutub führten zu ähnlichen Situationen. In 2016 fanden wir einen Orang-Utan, der an einer Stichwunde starb und einige weitere, die durch Luftgewehre verletzt wurden.
Für uns heißt das, nicht nur schnell in Not geratene Orang-Utans zu retten, sondern auch die einheimische Bevölkerung über die Wichtigkeit des Orang-Utan-Schutzes aufzuklären. Natur- und Orang-Utan-Schutz gehören in Indonesien zusammen. Nur durch Aufklärung und eine kompromisslose Strafverfolgung der Täter können wir Erfolge beim Erhalt der rotbraunen Menschenaffen erzielen. Sonst werden solche Fälle immer wieder vorkommen.“
Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschenaffen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.