22. Februar 2017

Schnelle Rettung von 20 wilden Orang-Utans

Zum dritten Mal musste ein Rettungs­team der BOS Foun­da­tion ausrü­cken, um 20 wilde Orang-Utans von den Ufern des Mang­kutub Flusses in sichere Gebiete umzu­sie­deln. Am 21. Februar 2017 brachen die Ärzte, Pfleger und Helfer der BOS Foun­da­tion gemeinsam mit einem Team der lokalen Natur­schutz­be­hörde BKSDA zu dieser groß­an­ge­legte Rettungs­ak­tion im Bezirk Kapuas in Zentral-Kali­mantan auf.

Die beiden ersten Umsied­lungs­ak­tionen fanden kurz nach den großen Wald­bränden Ende 2015, Anfang 2016 statt. Damals mussten inner­halb von 24 Tagen 75 wilde Orang-Utans in Sicher­heit gebracht werden. Ein Tier, das aufgrund einer Schuss­ver­let­zung erblin­dete, musste dauer­haft in der BOS-Rettungs­sta­tion Nyaru Menteng aufge­nommen werden.

Diese, wie so viele andere wilde Orang-Utans haben durch die Regen­wald­zer­stö­rung ihre Heimat verloren und sind so gezwungen, mensch­li­chen Sied­lungen immer näher zu kommen. Die Folge sind poten­ti­elle Konflikten mit der lokalen Bevöl­ke­rung, die im schlimmsten Fall mit der Tötung der Orang-Utans enden können. Um die vertrie­benen Menschen­affen zu schüt­zende, werden auch die neuen Flücht­linge von den Ufern des Mang­kutub Flusses in den sicheren Wald von Mawas gebracht. Tiere, deren Gesund­heits­zu­stand das nicht zulassen, kommen zur weiteren Behand­lung zunächst nach Nyaru Menteng.

Die BOS Foun­da­tion genauso wie die BKSDA schätzen die Gefahr für Konflikte zwischen Orang-Utans und Menschen gerade in diesem Gebiet als sehr hoch ein. Die ille­gale Abhol­zung ist rund um den Fluss Mang­kutub ein sehr großes Problem. Die Orang-Utans verlieren ihr Zuhause und sind Gefahren durch die Nähe zur lokalen Bevöl­ke­rung ausgesetzt.

„Wir Menschen sind Schuld an der erheb­li­chen Zerstö­rung von Lebens­raum und dem Verlust der Arten­viel­falt in Zentral-Kali­mantan“, macht Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion deut­lich und stellt auch gleich den Zusam­men­hang mit dem scho­ckie­renden Vorfall des gekochten Orang-Utans vor einigen Tagen her. „Der kürz­liche Fall eines getö­teten und geges­senen Orang-Utans im Bezirk Kapuas, hat uns alle scho­ckiert. Es liegt auf der Hand, dass dieser unglück­se­lige Orang-Utan ein Opfer ille­galer Abhol­zung war. Auf der Suche nach einer neuen, sicheren Heimat, fiel er leider Menschen in die Hände – und verlor auf grau­same Art sein Leben. Die Wald­brände von 2015 rund um den Mang­kutub führten zu ähnli­chen Situa­tionen. In 2016 fanden wir einen Orang-Utan, der an einer Stich­wunde starb und einige weitere, die durch Luft­ge­wehre verletzt wurden.
Für uns heißt das, nicht nur schnell in Not gera­tene Orang-Utans zu retten, sondern auch die einhei­mi­sche Bevöl­ke­rung über die Wich­tig­keit des Orang-Utan-Schutzes aufzu­klären. Natur- und Orang-Utan-Schutz gehören in Indo­ne­sien zusammen. Nur durch Aufklä­rung und eine kompro­miss­lose Straf­ver­fol­gung der Täter können wir Erfolge beim Erhalt der rotbraunen  Menschen­affen erzielen. Sonst werden solche Fälle immer wieder vorkommen.“

Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.