Zwei Jahre jung soll Taymur jetzt sein – das genaue Geburts­datum kennt man nicht. Auch seine bishe­rige Lebens­ge­schichte kann man nur vermuten. Wie so viele seiner Art wurde auch der kleine Taymur wahr­schein­lich auf einer Ölpal­men­plan­tage als Baby seiner ster­benden oder toten Mutter entrissen.

Orang-Utans, die hungrig auf Plan­tagen umher­irren, werden immer noch allzu oft als „Unge­ziefer“ einfach getötet. Umso eher, wenn es Junge führende Weib­chen sind. Die Kleinen bringen auf dem ille­galen Markt für exoti­sche Haus­tiere ordent­lich Geld.

Taymur als lebendes Spielzeug

So wird auch Taymur seinen langen trau­rigen Weg in die Gefan­gen­schaft ange­treten haben. Enge Käfige, verständ­nis­lose Behand­lung und unge­sunde Nahrung traten an die Stelle von Wald und Mutter. Endsta­tion Kuwait: Dort landet Taymur als lebendes Spiel­zeug. Als ob die Gefan­gen­schaft nicht schon schlimm genug wäre, verab­reicht ihm sein Besitzer auch noch Drogen. Immerhin, die kuwei­ti­sche Polizei beschlag­nahmt den unglück­se­ligen kleinen Affen und steckt ihn in den Zoo, bis die BOS Foun­da­tion auf den Plan tritt und den Kleinen zurück nach Indo­ne­sien bringen will.

Diplo­ma­ti­sche Verhand­lungen nötig

Fast ein Jahr vergeht mit kompli­zierten recht­li­chen und diplo­ma­ti­schen Verhand­lungen, bis Taymur die Reise zurück in seine Heimat antreten kann. Begleitet von einem Vete­rinär der BOS Foun­da­tion wird er über Amsterdam nach Jakarta geflogen, wo er zur Stunde noch in einer Quaran­tä­ne­sta­tion verbleiben muss. Ziel ist es, ihn langsam für ein Leben in Frei­heit zu trai­nieren und dann auszu­wil­dern, damit er endlich wirk­lich in seine Heimat, den Regen­wald, zurück­kehren kann.

Vom Spiel­zeug zum Botschafter seiner Art 

So wurde aus einem hoff­nungs­losen lebenden Spiel­zeug ein Botschafter seiner Art. Die Geschichte Taymurs ging durch die Medien. Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal ganz herz­lich bei allen Spen­de­rinnen und Spen­dern, die die Rettung Taymurs erst möglich gemacht haben!