Kalimantan ist der indonesische Name für die Insel Borneo, der drittgrößten Insel der Welt nach Grönland und Neuguinea. Kalimantan ist auch die Heimat der Borneo-Orang-Utans, die sie sich natürlich mit unzähligen anderen Tierarten teilen. Viele von ihnen sind nicht minder bedroht als unsere rothaarigen Vettern. Wir wollen hier in loser Reihenfolge immer mal wieder einige dieser faszinierenden Geschöpfe vorstellen.
Der Maronenlangur (Presbytis rubicunda)
Zu den zahlreichen Primaten Borneos gehört auch Presbytis rubicunda, der Maronenlangur. Er ist sogar endemisch auf der großen Insel, das heißt, es gibt ihn nur dort. Maronenlanguren tragen ihren Namen wegen ihres rotbraunen Fells. Sie werden ohne Schwanz etwa 45 bis 60 Zentimeter lang, wobei die Weibchen etwas kleiner und leichter bleiben als die Männchen, die bis zu sieben Kilo Gewicht erreichen. Der Schwanz ist mit bis zu 80 Zentimeter länger als der Körper.
Languren sind eine Gruppe innerhalb der Schlankaffen, die wiederum zur großen Familie der Meerkatzenverwandten gehören, also praktisch alle „typischen“ Altweltaffen außerhalb der Gibbons und Großen Menschenaffen. Die heutige Systematik zählt 35, über verschiedene asiatische Länder verbreitete Arten von Languren.
In Gruppen von 10 bis 15 Tieren durchstreifen Maronenlanguren Reviere von einigen Dutzend Hektar. Sie leben ganz überwiegend in den Bäumen, wo sie auch ihre aus Früchten, Blättern, Knospen und Blüten bestehende Nahrung finden. Wie Orang-Utans und andere Primaten tragen sie zur Verbreitung ihrer Futterpflanzen bei, indem sie unverdaute Samen wieder ausscheiden. Tierische Kost nehmen sie nur gelegentlich in Form von Insekten zu sich. Wie bei allen Languren ist ihr Verdauungssystem durch spezielle, mit bestimmten Mikroorganismen besiedelte Kammern besonders an die Verwertung pflanzlicher Nahrung angepasst.
Trotz des vergleichsweise geringen Sexualdimorphismus (Unterschiede in der Körpergröße oder anderen sekundären Merkmale zwischen den Geschlechtern) dominiert ein Männchen einen Harem mit Jungtieren. Jüngere Männchen schließen sich oft zu Junggesellengruppen zusammen.
Zum Glück sind die Bestände bis auf weiteres nicht gefährdet, wenn auch die fortschreitende Zerstörung der Regenwälder auch am Maronenlangur und seinen Verwandten vermutlich nicht spurlos vorüber gehen wird. Umso dringender erweist sich wieder einmal jedes Engagement zum Schutze der Wälder.
Die Orang-Utans und der Regenwald brauchen uns. Gerade jetzt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.