Kalimantan ist der indonesische Name für die Insel Borneo, der drittgrößten Insel der Welt nach Grönland und Neuguinea. Kalimantan ist auch die Heimat der Borneo-Orang-Utans, die sie sich natürlich mit unzähligen anderen Tierarten teilen. Viele von ihnen sind nicht minder bedroht als unsere rothaarigen Vettern. Wir wollen hier in loser Reihenfolge immer mal wieder einige dieser faszinierenden Geschöpfe vorstellen.
Die Orang-Utan-Krabbe (Achaeus japonicus)
Bekanntlich kommt alles Leben aus dem Meer, so auch wir Primaten (auf Deutsch „Herrentiere“). Die maritimen Vorfahren der Orang-Utans haben sich dabei noch nicht einmal so sehr verändert, zumindest, was das äußere Erscheinungsbild angeht. Die heutigen Waldmenschen sind lediglich wesentlich größer und weisen weniger Gliedmaßen auf als ihre wasserbewohnenden Verwandten. Auch haben sie deutlich an Hirnmasse und Intelligenz zugelegt. Beide sind allerdings nach wie vor mit einem langen rötlichen Fell bedeckt und von eher ruhiger Wesensart.
Bei besagten Meeresbewohnern handelt es sich um die Orang-Utan-Krabbe, die selbstverständlich weder die Vorfahrin der Orang-Utans noch sonst irgendwelcher Wirbeltiere ist. Lassen Sie sich nicht veralbern. Der Trivialname „Orang-Utan-Krabbe“ für dieses Krebstier ist allerdings naheliegend, wenn nicht nahezu alternativlos. Achaeus japonicus lebt im weiten Indopazifik und kommt relativ häufig auch in den Gewässern des indonesischen Archipels vor. Daher ist ein gewisser Bezug auch zu Borneo gegeben.
Orang-Utan-Krabben haben eine Beinspannweite von einigen Zentimetern und ernähren sich bescheiden von Plankton und organischen Schwebstoffen, wobei sie sich tagsüber zwischen Blasenkorallen versteckt halten. Die Nesseln dieser Polypentiere bilden einen Schutz vor Fressfeinden. Wozu Achaeus japonicus solch ein für Krebse außergewöhnliches „Fell“ entwickelt hat, ist nicht völlig klar. Es mag ein Schutz vor den Nesseln ihrer Wohnkorallen sein, eine Art Filter für Plankton, eine zusätzliche Tarnung oder alles zusammen. Für mögliche Prädatoren sieht sie vielleicht wie ein Stück Seetang aus, zumal die Krabbe sich noch zusätzlich mit Sandpartikeln bedeckt.
Die oben zusammengeflunkerte Verwandschaft mit Orang-Utans enthält indessen ein Körnchen Wahrheit: Vor 500 oder noch mehr Jahrhundertmillionen muss es tatsächlich einen unbekannten Organismus im damaligen Ozean gegeben haben, von dem Krebse, Menschen, Orang-Utans und noch sehr viel mehr Tier-Spezies gemeinsam abstammen. Ginge man noch weiter zurück, stieße man darüber hinaus auf Einzeller oder Zellverbände, zu deren Nachfahren auch Pflanzen und Pilze gehören. Alles Leben auf diesem Planeten ist buchstäblich miteinander verwandt…
Die Orang-Utans und all die anderen Bewohner des Regenwaldes brauchen uns. Gerade jetzt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.