5. Dezember 2016

Unsere neuen Wilden in Kehje Sewen

Nach der erfolg­rei­chen Auswil­de­rung am 19. Oktober im Wald von Kehje Sewen war unser Moni­to­ring Team die letzten Wochen beson­ders fleißig und hat die neuen Wilden beob­achtet. Damit soll immer sicher­ge­stellt werden, dass die Orang-Utans sich in ihrer neuen Heimat gut einleben.

Jeden Schritt der Orang-Utans penibel zu über­wa­chen ist jedoch gar nicht so einfach, da jeder ausge­wil­derte Wald­mensch schnell seine ganz eigenen Anpas­sungs­stra­te­gien auf die neuen Lebens­um­stände entwickelt.

Kent

Kent
Kent

Für Kent ist dies die zweite Auswil­de­rung. Eigent­lich wurde er schon 2014 ausge­wil­dert, aber wegen einer nur sehr langsam heilenden Wunde für zwei Jahre zurück nach Samboja Lestari gebracht. Wir hoffen, dass er diesmal mehr Glück haben wird. Kent hat sich mitt­ler­weile auf zwei Kilo­meter vom Auswil­de­rungsort entfernt und versucht ziem­lich hart­nä­ckig das Moni­to­ring- Team loszuwerden.

Saprol

Saprol
Saprol

Saprol ist ein Meister im Klet­tern. Selbst unser Moni­to­ring Team hat Schwie­rig­keiten ihn im Blick zu behalten und versucht ihn immer noch zu orten. Vor kurzem hat unser Team dann endlich sein Nest entdeckt. Aller­dings war es bereits schon wieder verlassen. Saprol ist inzwi­schen höchst­wahr­schein­lich noch tiefer in den Wald vorge­drungen, genauso wie Kent. Das letzte Mal wurde Saprol etwa einen Kilo­meter von seinem Auswil­de­rungs­punkt gesichtet.

Jamur und J‑Lo

Mutter und Tochter haben eine sehr enge Bindung. Beide gehen gemeinsam auf Nahrungs­suche und zeigen großen Appetit. Langsam  beginnt J‑Lo, unab­hän­giger zu werden und benö­tigt immer weniger Hilfe ihrer Mutter.

Jamur
Jamur

Im Wald von Kehje Sewen blühen auch alte Freund­schaften wieder auf. So sind vor kurzem Leonie und J‑Lo wieder aufein­an­der­ge­troffen. Das war eine Über­ra­schung! Die beiden freuten sich, endlich wieder etwas Zeit gemeinsam zu verbringen und zusammen auf der Suche nach Essen durch das Dickicht zu stöbern. J‑Lo passte dabei aber immer auf, dass sie sich nicht zu weit von ihrer Mutter entfernte.

J-Lo
J‑Lo

Aber auch Mama Jamur scheint neue Gesell­schaft gefunden zu haben – ein wildes Orang-Utan-Männ­chen, der Inter­esse an der allein­er­zie­henden Mutter zeigt. Das Inter­esse scheint beid­seitig, denn die zwei Orang-Utans verbringen sehr viel Zeit mitein­ander und teilen sich sogar schon ein Nest. Wenn das keine Liebe ist! Drücken Sie die Daumen: Viel­leicht ist ja schon bald ein neuer Wald­mensch unter­wegs, der von Anfang an und ganz im Schutz unseres Kehje Sewen-Waldes aufwachsen kann.

Rafli

Rafli ist das erste domi­nante Männ­chen mit den so bezeich­nenden Wangen­wülsten, das im Wald von Kehje Sewen ausge­wil­dert wurde. Umso impo­santer hat er den anderen Wald­be­woh­nern mit lauten Rufen seine Anwe­sen­heit ange­kün­digt. Seine ausge­dehnten Lock­rufe tönen durch ganz Kehje Sewen und lassen die Weib­chen wissen, dass jetzt ein ganz attrak­tiver Bursche ange­kommen ist und auf sie wartet. Der erste Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Schon an Tag zwei checkte ein Weib­chen mit Nach­wuchs den einsamen Orang-Utan ab. Sie schien jedoch nicht beson­ders beein­druckt, da sie sich schon kurz danach wieder  auf die Weiter­reise machte..

Rafli
Rafli

Dieser Korb hat Rafli aber nicht beson­ders zuge­setzt und auch nicht den Appetit verschlagen.  Früchte und Blätter – nichts ist vor ihm sicher.   So grob wie er sich auf Paarungs­suche viel­leicht verhält, Rafli hat auch eine sehr geschickte Seite. Nämlich wenn es um seinen Schlaf­platz geht.  Hier baut er sehr eindrucks­volle Nester und sogar Kissen hat er sich schon gebas­telt. Auch Rafli hat es den anderen Auswil­de­rungs­kan­di­daten nach­getan und ist inzwi­schen noch tiefer in den Dschungel vorgedrungen.

Wir sind gespannt, wie sich unsere neuen Wilden weiter entwi­ckeln und halten Sie natür­lich auf dem Laufenden.

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Werden Sie jetzt Förder­mit­glied eines der rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vom Aussterben zu bewahren.