Die Geschichte von Orang-Utan-Mutter Riki beginnt tragisch: Ausgebeutet und vorgeführt in einem Wasserpark in Jakarta, ihrer Tochter Febri kurz nach der Geburt beraubt, fristete sie ein fast aussichtsloses Dasein. Bis zu ihrer Befreiung durch BOS im Jahr 2006. Da war Riki 13 Jahre alt, ihre Tochter Febri zwei. Jetzt dürfen die beiden gemeinsam mit Rikis zweiter Tochter Rini endlich als wilde Orang-Utans im Regenwald leben.
Als Riki mit ihren 13 Jahren ins BOS Rettungszentrum Samboja Lestari kam, war sie leider zu alt, um an unserem Rehabilitationsprogramm in der Waldschule teilzunehmen. Tochter Febri allerdings lernte in der Waldschule alles, was ein wilder Orang-Utan im Regenwald können muss.
Am 5. Juli 2015 wurde Riki zum zweiten Mal Mutter: Tochter Rini wurde geboren.
Unsere Mitarbeiter entschieden sich, die beiden sofort auf die Vorauswilderungsinsel Eins (später auf Vorauswilderungsinsel Zwei) ziehen zu lassen, um zu testen, wie gut Riki und Rini allein in der Wildnis zurechtkommen würden. Das klappte so gut, dass Riki (inzwischen 26 Jahre alt) nun gemeinsam mit ihren beiden Töchtern im Schutzwald Kehje Sewen ausgewildert werden konnte. Eine Auswilderung, die uns ganz besonders glücklich macht. Denn Orang-Utans, die bis ins Erwachsenenalter in Unterhaltungsshows ausgebeutet wurden, erlangen nur selten die Fähigkeiten, die es braucht, um in der Wildnis überleben zu können.
Mit den drei Damen durfte auch der 17-jährige Orang-Utan-Mann Misri in den Regenwald einziehen. Auch er kam 2006 im Alter von vier Jahren zu BOS, wo er erfolgreich die Waldschule abschließen konnte.
Auswilderungen in unseren Schutzwald Kehje Sewen stellen immer eine besondere Herausforderung dar.
Denn der Weg in den Urwald ist lang und beschwerlich. 17 Stunden war der Treck diesmal unterwegs, ehe sich die Transportboxen zunächst für Febri, dann Misri und zuletzt Mama Riki und Töchterchen Rini öffneten.
Damit konnte BOS in diesem Jahr bereits 28 Tieren die Freiheit schenken. 111 Orang-Utans fanden seit 2012 in Kehje Sewen eine neue, wilde Heimat.
Mit dem ersten Schritt, den die Menschenaffen im Regenwald unternehmen, beginnt direkt die Arbeit unserer Post-Monitoring-Mitarbeiter, die überwachen, ob die Tiere in ihrem neuen Leben gut zurechtkommen. Wir sind gespannt, was sie uns über die neuen Wilden Misri, Riki, Febri und Rini berichten werden.
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