Das Riesen­faul­tier aus den “Ice Age”- Filmen ist keine Erfin­dung der ameri­ka­ni­schen Komik-Indus­trie. “Welt der Tiere” stellt die heute noch lebenden Verwandten eines der selt­samsten Geschöpfe der Erde vor.

Von Mittel­ame­rika bis ins südliche Brasi­lien findet man in den Baum­kronen der Regen­wälder Faul­tiere. Es gibt Zwei- und Drei­fin­ger­faul­tiere, je nachdem ob ihre Vorder­arme in zwei oder drei großen Krallen enden. Die heutigen Arten sind deut­lich kleiner als ihre Vorfahren. Fast das gesamte Leben der Faul­tiere findet mit dem Rücken nach unten, an einem Ast hängend, statt. Sie ernähren sich fast ausschließ­lich von Laub, nur die Zwei­fin­ger­faul­tiere fressen hin und wieder auch Früchte und Klein­tiere. Für ihre Größe besitzen sie die nied­rigsten Stoff­wech­sel­raten aller Säuge­tiere: nur etwa alle acht Tage werden Kot und Urin abge­setzt — die einzige Tätig­keit, zu der sie auf den Boden herab­klet­tern. Ihre Körper­tem­pe­ratur lässt eher an Repti­lien als an Säuge­tiere denken: sie kann bis 24 °C absinken. Wie Echsen nutzen Faul­tiere ein Sonnenbad zur Tempe­ra­tur­re­gu­lie­rung. Es gibt noch viel im Alltag dieser kaum erforschten Tiere zu entdecken.