Es ist die Kirsche auf der Sahnetorte, die Krönung unserer Arbeit, der schönste Erfolg: Wenn ein ausgewilderter Orang-Utan in Freiheit ein Baby bekommt. Es ist einfach der ultimative Beweis, dass unsere Arbeit für die Waldmenschen, im wahrsten Sinne des Wortes, fruchtet. Denn was könnte es Schöneres geben, als dass ein Orang-Utan, der mit uns den Weg in die Freiheit gegangen ist, in der Wildnis den Bestand seiner ganzen Art sichert, indem er Nachwuchs bekommt?!
Ende letzten Jahres war unser Monitoring-Team wieder im Bukit Batikap Schutzwald unterwegs. Das machen die Kollegen regelmäßig, denn es ist wichtig, dass wir von Zeit zu Zeit prüfen, ob es unseren ehemaligen Schützlingen auch gutgeht. Gleichzeitig sammeln wir wissenschaftliche Daten und wichtige Erkenntnisse, die uns bei unserer Arbeit mit den Orang-Utans helfen.
Inung überrascht uns mit einem Baby
Mit dem obligatorischen Ortungsgerät ausgestattet machten sie sich also auf die Suche nach unseren Alumni und stießen auf Inung. Dieses Orang-Utan-Weibchen hatten wir acht Jahre zuvor ausgewildert. Und dieses Wiedersehen überstieg alle unsere Erwartungen. Denn an Inungs Körper klammerte sich ein winzig kleines Orang-Utan-Baby.
Wir gehen davon aus, dass das Kleine (wir konnten leider noch kein Geschlecht bestimmen) ungefähr ein viertel bis halbes Jahr alt ist. Es konnte zumindest schon seine Arme nach Ästen ausstrecken und war sogar in der Lage, sich an den Rücken seiner Mama zu hängen. Wir beschlossen kurzerhand, Inungs Baby „Indie“ zu nennen – das passt für Jungen und Mädchen. Und wir freuen uns schon sehr darauf, herauszufinden, ob es denn nun weiblich oder männlich ist.
Beiden scheint es sehr gut zu gehen
Denn obwohl unsere Kollegen dem Mutter-Kind-Gespann ganze zwei Tage lang durch den Regenwald folgten, erhielten sie keine Chance, einen genaueren Blick auf das Baby zu erhaschen. Dafür bekamen die Mitarbeiter einen guten Überblick über den Speiseplan von Inung. Sie nahm unter anderem Meranti(Shorea)-Kambium und ‑Früchte, Lorbeerfrüchte, junge Lianenblätter, Mark von wildem Ingwer und Termiten zu sich.
Auch an sozialen Kontakten mangelte es Inung nicht, denn sie traf sich mit ihrer erstgeborenen Tochter Indah und legte auch einen Krabbelgruppentreff mit Mutter-Kind-Gespann Cindy und Stellar ein. In jedem Fall machten sowohl Inung als auch Indie einen wirklich guten Eindruck und wir sind mächtig stolz auf das neue Mutterglück. Wir können es kaum erwarten, weitere Beobachtungen zu machen, und Sie über die zwei auf dem Laufenden zu halten.
Unser Ziel ist, die Population zu stärken
Inung und Indie erfüllen eine ungemein wichtige Aufgabe im Regenwald Borneos: Sie sichern den Fortbestand ihrer vom Aussterben bedrohten Spezies. Möchten Sie uns helfen, weitere Orang-Utans auszuwildern und ihnen so die Möglichkeit geben, die Population zu stärken. Dann spenden Sie noch heute. Vielen Dank!