22. Juni 2016

Zwei weitere Orang-Utan-Babys aufgenommen…

Obwohl die Rettungs­sta­tionen der BOS Foun­da­tion längst an die Grenzen ihrer Aufnah­me­ka­pa­zität gestoßen sind, muss BOS natür­lich weiterhin verwaiste Orang-Utan-Babys aufnehmen. 

Ein kaum zwei Jahre altes Männ­chen wurde am 15. Juni in einem Dorf konfis­ziert und nach Samboja Lestari gebracht. Es scheint in guter Allge­mein­ver­fas­sung zu sein. Kurz darauf traf noch ein männ­li­ches Jung­tier ein, diesmal in Nyaru Menteng. Es war in sehr schlechtem Zustand. Unser Chef­tier­arzt Agus Fahori und das gesamte Vete­rinär-Team kümmern sich liebe­voll um ihn. Der Kleine war stark unter­kühlt und schwach, und er wurde sofort in eine dicke Decke gewi­ckelt und mit Milch gefüt­tert. Sie haben den Kleinen Bumi genannt, was im Indo­ne­si­schen „Erde“ bedeutet.

Das Rettungs­team ging zunächst davon aus, Bumi sei etwa zwei Monate alt. Tatsäch­lich stellten sie nach näherer Unter­su­chung fest, dass sein Bauch­nabel noch nicht ganz verheilt ist, was darauf schließen lässt, dass Bumi noch nicht mal zwei Wochen alt sein muss!

Bumi wird wieder!
Bumi wird wieder!

Dr. Agus verord­nete ihm Anti­bio­tika, um die Wunde besser verheilen zu lassen und eine Infek­tion zu verhin­dern. Bumi war so unglaub­lich schwach, dass er nicht mal seine Augen­lider heben konnte. Vermut­lich wurde er sehr wahr­schein­lich kurz nach der Geburt mit Gewalt von seiner Mutter getrennt.

Bumi in den Händen von Dr. Agus
Bumi wird gefüttert

In den ersten Nächten war Bumi sehr unruhig und schrie viel. Die Baby­sitter haben ihn ohne Unter­bre­chung getragen und gaben ihm zusätz­lich ein kleines Kuschel­tier. Das scheint ihm geholfen zu haben, denn nun schläft er besser und schreit nur noch, wenn er Hunger hat.

Bumi hat schon wieder Hunger
Bumi hat schon wieder Hunger

In der Wildnis bleiben Orang-Utan-Kinder sechs bis acht Jahre bei ihrer Mutter. Bumi muss nun schon in diesem sehr verletz­li­chen Alter den schmerz­haften Verlust seiner Mutter verkraften.

Der Kleine ist täglich 24 Stunden unter Beob­ach­tung und wird intensiv von unseren Tier­ärzten und Baby­sit­tern betreut. Er wiegt aktuell 1,7 Kilo­gramm, wird mit Säug­lings­nah­rung gefüt­tert und erhält Anti­bio­tika, damit sein Bauch­nabel gut verheilt. Seine Menschen­freunde können Bumi die Mutter nicht voll­ständig ersetzen, aber sie tun alles in ihrer Macht stehende, um ihn ordent­lich aufzupäppeln.

Bumi fasst wieder Zutrauen zur Welt
Bumi fasst wieder Zutrauen zur Welt

Das Team von BOS wird sein Bestes geben, damit auch diese beiden Orang-Utans den Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess gut durch­laufen und eines Tages in die Wildnis zurück­kehren können.


Die BOS Foun­da­tion baut ein neues Baby­haus, um auch zukünftig trau­ma­ti­sierte, verwaiste Orang-Utan-Babys aufnehmen und versorgen zu können. Sie können dabei helfen: https://www.orangutan.de/ein-zuhause-fuer-heimatlose-orang-utan-babys