Das Orang-Utan Männchen Lomon wurde 2006 aus Privathaltung beschlagnahmt. Es wurde angeblich gefunden, als es gerade über ein Feld mit Ananasfrüchten herfiel.
Angekettet und in einer viel zu kleinen Holzkiste gefangen gehalten, kam er stark unterernährt und krank nach Nyaru Menteng. Sehr wahrscheinlich lagen viele Jahre Mangelernährung hinter ihm.
Und doch wuchs Lomon zu einem unabhängigen und gesunden Männchen heran. Außerdem war er einer der Stars der BBC-Dokumentation „Orangutan Diary“. Diese Sendung berichtete über die Arbeit der BOS Foundation und der Tierschützerin Lone Drøscher Nielsen auf Borneo.
Seine Kennzeichen sind ein stets wehmütiger Blick und seine ziemlich hellen Lippen. Als er die Waldschule verließ, kam er auf die Bagamat-Insel. Dort wurde er schnell zu einem Anführer und neugierigem Erforscher.
Während der Fütterung dominierte er die Plattform und suchte sich als erstes die Früchte heraus, die er am liebsten mochte. Sein Talent bestand darin, Kokosnüsse innerhalb von 30 Sekunden zu knacken.
Als er in Nyaru Menteng ankam, war er damals sehr dünn und ohne Zuversicht. Zehn Jahre in der Rehabilitation von BOS machten ihn aber zu einem selbstsicheren, dominanten und von seinen Artgenossen geachteten Orang-Utan-Mann.
Im Alter von 14 Jahren durfte er als wilder Orang-Utan endlich in den Wald zurückkehren.